Sịlcher,
Philipp Friedrich, Komponist, * Schnait (heute zu Weinstadt) 27. 6. 1789, ✝ Tübingen 26. 8. 1860; erhielt Musikunterricht von seinem Vater, war ab 1806 Lehrer, studierte ab 1815 Klavier und Komposition bei C. Kreutzer und J. N. Hummel in Stuttgart, wurde 1817 Universitäts-Musikdirektor und Lehrer am evangelischen Stift in Tübingen, gründete dort 1829 die Akademische Liedertafel (Männerchor) und 1839 den Oratorienverein (gemischter Chor). Von den pädagogischen Ideen J. H. Pestalozzis beeinflusst und in enger Zusammenarbeit mit H. G. Nägeli wurde Silcher zu einem der wichtigsten Volksmusikerzieher und Förderer des Laienchorwesens, sowohl durch die Anregung zu Chorgründungen als auch durch Kompositionen, Transkriptionen und Arrangements von Chormusik. Er veröffentlichte zahlreiche Sammlungen mit Bearbeitungen von Volksliedern für Männerchor, gemischten Chor sowie für Solostimmen mit Klavier- oder Gitarrenbegleitung. Zu seinen bekanntesten eigenen Liedern gehören »Alle Jahre wieder«, »Ännchen von Tharau«, »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten«, »In Straßburg auf der Schanz«.
O. Lautenschlager: F. S., ein Leben für die Musik (1978);
H. J. Dahmen: F. S. Komponist u. Demokrat. Eine Biogr. (11989);
H. J. Dahmen: Werkverz. F. S. (1992);
Universal-Lexikon. 2012.