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Männerchor
Mạ̈n|ner|chor, der:
1Chor (1 a), der nur aus Männerstimmen besteht.

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Männerchor,
 
Chor aus nicht solistisch singenden Männern, in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert sehr verbreitet. Die Standardbesetzung ist vierstimmig: 1./2. Tenor, 1./2. Bass; auch Bezeichnung für eine Komposition für Männerstimmen allein. Die geistliche Mehrstimmigkeit des Mittelalters wurde ausschließlich von Männerstimmen ausgeführt. In der Vokalpolyphonie des 15. und 16. Jahrhunderts übernahmen Knaben die hohen Stimmen. Doch auch aus dieser Zeit gibt es bereits eine Reihe von mit »Voces aequales« bezeichneten Kompositionen für Männerchor allein (G. Forster, C. Othmayr). Seit dem 17. Jahrhundert hat der die Handlung kommentierende Männerchor in der Oper seinen festen Platz (Gefangenen-, Jäger-, Soldaten- oder Matrosenchor). Nach den englischen Catch- und Gleeclubs (Catch, Glee) fanden Männerchöre auch Eingang in die deutschen Männerbünde (Freimaurer, Studenten) des ausgehenden 18. Jahrhunderts (z. B. M. Haydn, »Gesänge für vier Männerstimmen«, 1788). Doch erst im 19. Jahrhundert beginnt die Entwicklung und rasche Ausbreitung des Männerchorwesens heutiger Prägung, angeregt v. a. durch die Berliner »Liedertafel« C. F. Zelters (1809) sowie die sich daran anschließenden südwestdeutschen »Liederkränze« nach dem Züricher Vorbild H. G. Nägelis (1810). Kompositionen für Männerchöre dieser Art schrieben u. a. F. Schubert, C. M. von Weber, C. Loewe, R. Schumann, F. Mendelssohn Bartholdy, J. Brahms, im 20. Jahrhundert M. Reger, H. Pfitzner, A. Schönberg, E. Krenek und H. Eisler. Bekannt sind die zahlreichen Liedsätze und Bearbeitungen F. Silchers. Die deutschen Männerchöre sind als »Männergesangvereine« im »Deutschen Sängerbund« (gegründet 1862 in Coburg, heutiger Sitz in Köln) zusammengeschlossen.
 
Literatur:
 
A. Eckhardt: M. Organisation u. Chorwesen nach 1945 (1977);
 
Wem Gesang gegeben. Ein Männerchor in Köln, bearb. v. H. Jensen u. K. Zöllner (1991).

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Mạ̈n|ner|chor, der: 1Chor (1 a), der nur aus Männerstimmen besteht.

Universal-Lexikon. 2012.