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Steyr
Steyr,
 
Stadt mit eigenem Statut und Bezirkshauptstadt in Oberösterreich, 310 m über M., beiderseits der Enns und an der Mündung ihrer Nebenflüsse Steyr (58 km lang, entspringt im Toten Gebirge) und Raming, 40 100 Einwohner; Bezirksgericht; Höhere Technische Bundeslehranstalt; Museen; Industriezentrum mit Werken der Steyr-Daimler-Puch AG, BMW-Motorenbau, Maschinenbau, Erzeugung von Stahlwaren, Glas- und keramische Industrie; Sitz der Ennskraftwerke.
 
Stadtbild:
 
Gut erhaltenes historisches Stadtbild; Bürgerhäuser des 15.-18. Jahrhunderts, v. a. am Grünmarkt und am Stadtplatz, mit Bummerlhaus (1497), Sternhaus (Fassade 1768), Rathaus (1765-78) und ehemalige Dominikanerkirche (1642-47), deren Fassade wie die der Michaelskirche (ursprünglich Jesuitenkirche, 1635-77) das Vorbild von Sankt Michael in München durch Türme abwandelt. Spätgotische ehemalige Bürgerspitalskirche (1305 geweiht; im 16. Jahrhundert umgebaut). Dominierend ist die spätgotische Stadtpfarrkirche Sankt Ägid und Koloman (1443 begonnen); Pfarr- und Wallfahrtskirche zum göttlichen Christkindl, ein Zentralbau (1702-05). Das Schloss (an der Stelle der Burg) wurde nach einem Brand 1727-31 von J. M. Prunner als repräsentativer Barockbau neu errichtet. Im Innerberger Stadel (ursprünglich Speicher, 1612) das Städtische Museum. In gründerzeitlichen Industriebauten am Zusammenfluss von Enns und Steyr wurde 1987 das »Museum industrielle Arbeitswelt« eröffnet. Im Stadtteil Gleink (neben Garsten) ehemaliges Benediktinerstift, dessen im Kern romanische Kirche im gotischen Stil umgebaut wurde (1436 geweiht; Hochaltar von 1664).
 
Geschichte:
 
Die um die 980 erstmals urkundlich erwähnte Burg Stirapurch entstandene Siedlung (1170 und 1252 urkundlich als Civitas bezeugt, Stadtrecht 1287 bestätigt) erlebte seit dem 16. Jahrhundert als Eisenhandelsort und Standort von Waffenfabriken einen großen Aufschwung.
 
Literatur:
 
C. H. Watzinger u. F. Hubmann: S. Portrait einer 1000jährigen Stadt (Wien 1979).

Universal-Lexikon. 2012.