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Tangermünde
Tangermụ̈nde,
 
Stadt im Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt, 45 m über dem Meeresspiegel, in der östlichen Altmark, am linken (hohen) Ufer der Elbe, an der Mündung der Tanger, 10 300 Einwohner; Heimat-, Burgmuseum; Nahrungsmittelindustrie, Schiffswerft, Baustoff-, Textilgewerbe, Metallverarbeitung, Leimfabrik; Binnenhafen, Straßenknotenpunkt mit Elbbrücke.
 
Stadtbild:
 
Die Burg (11. Jahrhundert) wurde nach 1373 erneuert, 1902 historisierend ergänzt. Die Stadtmauer (um 1300) mit Neustädter, Hühnerdorfer und Elbtor ist zum größten Teil erhalten. Bedeutende Werke der norddeutschen Backsteingotik sind die Pfarrkirche Sankt Stephan (1376 ff.) und das Rathaus mit seiner Schmuckfassade (um 1430 und 1480; Heimatmuseum); Fachwerkhäuser mit Flachschnitzerei (17./18. Jahrhundert).
 
Geschichte:
 
Burg Tangermünde, 1009 als deutsche Burg erwähnt, deckte einen wichtigen Elbübergang. Die bei ihr um 1200 entstandene Kaufmannssiedlung entwickelte sich Anfang des 13. Jahrhunderts zur Stadt. Um 1300 wurde Tangermünde ummauert. Im späten Mittelalter erlebte die Stadt durch ihre Hansezugehörigkeit eine wirtschaftliche Blütezeit. Kaiser Karl IV. ließ die Burg zu seiner brandenburgischen Nebenresidenz (1373-78) ausbauen. Seit etwa 1500 verlor Tangermünde an Bedeutung. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts brachte die Ansiedlung von Industrie neuen Aufschwung.
 

Universal-Lexikon. 2012.