Akademik

Tarimbecken
Tarimbecken
 
[ta'rɪm-, ta'riːm, 'taːrɪm-], amtlich chinesisch in lateinischen Buchstaben Tarim Pendi, früher Dalimupendi, Kaschgarien, tektonisch angelegtes, abflussloses Hochbecken im autonomen Gebiet Sinkiang, China, zwischen dem Tienschan im Norden, Kunlun Shan und Altun Shan im Süden und Pamir im Westen; erstreckt sich von Westen nach Osten über 1 500 km und von Süden nach Norden bis 650 km und fällt von etwa 1 400 m über dem Meeresspiegel im Westen auf 800 m über dem Meeresspiegel im Osten ab, wo seine tiefste Stelle (780 m über dem Meeresspiegel) von der Salztonebene Lop Nur eingenommen wird. Im Tarimbecken herrscht ein wüstenhaftes, streng kontinentales Klima mit extremer Trockenheit (Jahresniederschlag stellenweise nur 25-50 mm) und großen Temperaturschwankungen (Temperaturmittel des Januar —10 ºC, des Juli nahe 50 ºC). Den größten Teil des Tarimbeckens nimmt die rd. 330 000 km2 große Wüste Takla-Makan (amtlich chinesisch Taklimakan Shamo) mit Sanddünen ein. Die von den vergletscherten Randgebirgen in das Tarimbecken kommenden Flüsse versickern im Saumbereich, längere enden in der Takla-Makan in Salzseen oder -sümpfen. Besonders die Quellflüsse des das Tarimbecken durchfließenden Tarim ließen im randlichen Beckenbereich Oasen mit bedeutenden Orten (Kaschgar, Yarkand, Hotan) entstehen, die von alters her durch Karawanenwege (v. a. die Seidenstraße), heute zu Autostraßen ausgebaut, verbunden sind. Das Tarimbecken ist reich an noch wenig genutzten Bodenschätzen, z. B. Salze, Buntmetallerze und Erdöl (mehrere Felder im Nordosten). Im Gebiet um den Lop Nur liegt das Kernwaffenversuchsgelände Chinas.
 

Universal-Lexikon. 2012.