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theologische Ethik
theologische Ethik,
 
in der evangelischen Theologie entstandene Bezeichnung für die Lehre über die vom christlichen Glauben her gebotenen Normen und Weisen menschlichen Handelns; dort im Allgemeinen eine Teildisziplin der systematischen Theologie. Die theologische Ethik begründet auf der Grundlage der Bibel und in Rückbindung an die Lehre von der Rechtfertigung und dem Gewissen die praktischen Konsequenzen (Ethik) des christlichen Glaubens. Christliche Existenz wird als Nachfolge des Gekreuzigten angesehen; das im christlichen Glauben gebundene Gewissen als die Grundlage evangelischer Ethik beschrieben. Diese realisiert sich in einem freien, vor Gott verantworteten Handeln, wobei der Ort und die soziale Gemeinschaft, in der der Glaubende lebt, als die Plätze angesehen werden, auf die er von Gott gestellt ist, um im Sinne des Evangeliums zu wirken. Innerhalb der Lehrentwicklung der evangelischen Ethik erlangten im Luthertum die Zweireichelehre, innerhalb des Kalvinismus die Lehre von der Prädestination besondere Bedeutung. - In neuerer Zeit bildete sich auch in der katholischen Theologie die Bezeichnung theologische Ethik für Moraltheologie heraus.
 
Literatur:
 
Hb. der christl. Ethik, hg. v. A. Hertz, 3 Bde. (1-21979-82);
 H. E. Tödt: Perspektiven t. E. (1988);
 
Ev. Ethik, hg. v. H. G. Ulrich (1990);
 C. Frey: T. E. (1990);
 M. Honecker: Einf. in die t. E. Grundl. u. Grundbegriffe (1990);
 T. Rendtorff: Ethik. Grundelemente, Methodologie u. Konkretionen einer eth. Theologie, 2 Bde. (21990-91);
 
T. E. im Diskurs, hg. v. W. Lesch u. a. (1995).

Universal-Lexikon. 2012.