Thessali|en,
griechisch Thessalịa, Landschaft im nördlichen Zentralgriechenland, umfasst als Region 14 037 km2 und 734 800 Einwohner; größte Beckenlandschaft der griechischen Halbinsel, durch die flache Mittelthessalische Schwelle in ein westliches (um Karditsa und Trikala) und ein östliches Becken (um Larissa) geteilt, allseitig von Gebirgen umgeben: im Westen vom Pindos, im Osten von Olymp, Ossa und Pelion, im Süden von der Othrys, im Norden vom Chassiagebirge. Der Peneios entwässert Thessalien durch das Tempetal zum Golf von Saloniki. Anbau von Weizen, Mais und v. a. Baumwolle. Wirtschaftliche Zentren sind Larissa und die Industrie- und Hafenstadt Volos.
Im Gebiet von Thessalien, das in der jüngeren Steinzeit schon dicht besiedelt war (Sesklokultur), lagen die ältesten bekannten Siedlungen Griechenlands. Die Landschaft spielt in Sage und Mythologie (Sitz des Olymp, Heimat des Achill) eine große Rolle. Nach der Einwanderung der nordwestgriechischen Thessaler im 12. Jahrhundert v. Chr. kam es zur Ausbildung eines Stammesstaates unter einem Heerführer (Tagos). Im 6. Jahrhundert v. Chr. beherrschte Thessalien große Teile Nordgriechenlands und kontrollierte zeitweise die pyläisch-delphische Amphiktyonie. Die Einheit des Landes wurde nur vorübergehend unter Iason von Pherai erreicht. Der makedonische König Philipp II. gliederte Thessalien 352 v. Chr. an Makedonien an. 196 v. Chr. wieder unabhängig, hatte Thessalien erneut eine Bundesverfassung (Thessalischer Bund); 148 v. Chr. von den Römern unterworfen.
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Thes|sa|li|en, -s: Landschaft auf der Balkanhalbinsel.
Universal-Lexikon. 2012.