Akademik

Timbuktu
Timbụktu,
 
französisch Tombouctou [tɔ̃buk'tu], Oasenstadt im mittleren Mali, 296 m über dem Meeresspiegel, 10 km nördlich des Niger, etwa 9 000 Einwohner; Verwaltungssitz der Region Timbuktu; Dokumentationszentrum arabischer Literatur (Centre Ahmed Baba); Handelsplatz u. a. für Salz aus Taoudenni; vom Flusshafen Kabara Schiffsverkehr nach Koulikoro (Juli-Dezember) und Gao (Oktober-März); Flugplatz.
 
Stadtbild:
 
Das geschlossene Stadtbild in sudanesischer Lehmbauweise mit Moscheen aus dem 13., 14. und 15. Jahrhundert und Medrese wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
 
Geschichte:
 
Um 1000 als Tuareglager erstmals in arabischen Chroniken erwähnt, entwickelte sich Timbuktu unter der Herrschaft der Reiche Mali (seit 1330) und Songhai (seit 1468) zum Zentrum islamischer Gelehrsamkeit im Sudan. Vom 14. bis 16. Jahrhundert war es ein bedeutender Handelsplatz und wichtigster Knotenpunkt der Karawanenwege im westlichen Sahel. Mit der marokkanischen Eroberung Songhais (1590) endete die Blütezeit von Timbuktu. Von 1780 bis zur Einnahme durch die Franzosen 1894 beherrschten die Tuareg die Stadt. Die ersten Europäer, die Timbuktu besuchten, waren 1825/26 Alexander Gordon Laing (* 1793, ✝ 1826), 1828 R. Caillié und 1853/54 H. Barth. Zu Beginn der 1990er-Jahre geriet Timbuktu durch Auseinandersetzungen der in der Region lebenden Tuareg mit der Regierung Malis in zunehmende Isolation (zeitweise Sperrung für Touristen).

Universal-Lexikon. 2012.