Tokugawa,
eigentlich Matsudaira, japanische Shōgun-Dynastie, die unter diesem Namen von Tokugawa Ieyasu begründet wurde. Dieser ließ im Zuge seines Machtstrebens eine Genealogie anfertigen, die die bis dahin wenig bedeutende, nach ihrem Hauptsitz Matsudaira in der Provinz Mikawa (Präfektur Aichi) benannte Sippe als Nachkommen des Tokugawa-Zweiges der Nitta und somit als Nachfahren der Minamoto, denen das Amt des Shōguns zustand, auswies. Im Kampf um die Macht änderte Ieyasu seinen Namen in Tokugawa und nutzte den so erlangten Legitimitätsvorsprung zur Erringung des Shōgunats. Das Recht zur Führung des Namens Tokugawa schränkte er auf einen fest umrissenen Kreis ein. Das 1603 von ihm begründete Shōgunat endete 1867/68, als sich Tokugawa Yoshinobu (* 1837, ✝ 1913), auch Tokugawa Keiki genannt, gezwungen sah, die Herrschaft an den Kaiser abzutreten. In der Meijizeit wurden die Tokugawa in den Fürstenstand erhoben. - Das Tokugawa-Shōgunat wird auch als Edozeit (nach dem Regierungssitz) bezeichnet.
Universal-Lexikon. 2012.