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Tschechen
Tschẹchen,
 
tschechisch Češi ['tʃɛʃi], westslawisches Volk in Böhmen und Mähren, etwa 10 Mio. Menschen, größere Gruppen auch im Gebiet des ehemaligen Jugoslawien, in Österreich und Deutschland, ferner in den USA und in Kanada sowie in Argentinien. - Die Tschechen wanderten im 6. Jahrhundert im Gefolge der Awaren ein. Trotz des sehr früh einsetzenden Einflusses der deutschen Kultur konnten sich die Besonderheiten der tschechischen Volkskultur erhalten. Seit der Gegenreformation sind sie überwiegend katholisch. Besondere Volksgruppen sind die Hannaken in Mittelmähren, die Horaken und Podhoraken in den östlichen Randgebieten Mährens, die Choden in Südwestböhmen und die nach ihrer Herkunft Walachen genannten Bewohner der Beskiden.
 
Volkskunde:
 
Die Volkskunst ist durch eine hoch entwickelte Stickerei sowie Dekorativglas- und Bijouterieherstellung vertreten. Die fast ausschließlich folkloristisch gepflegte Tracht zeichnet sich durch große Farbenfreudigkeit aus. Alte Musikinstrumente sind der Dudelsack und das Hackbrett, Volkstänze die Kalamaika, der Rejdowak und die Polka.
 
Literatur:
 
B. Schier: West u. Ost in den Volkskulturen Mitteleuropas (1989).
 

Universal-Lexikon. 2012.