Vlạd III. Ţepeş
[v-, -'tsepeʃ], Hospodar (Fürst) der Walachei (1448, 1456-62, 1476/77), * Schäßburg (?) um 1430, ✝ (ermordet) bei Bukarest Dezember 1476/Januar 1477; Sohn des Fürsten Vlad Dracul (* um 1400, ✝ 1447), daher auch Draculea oder Dracula (»Sohn des Dracul«) genannt; verweigerte 1459 dem Osmanischen Reich den vereinbarten Tribut und vernichtete im Winter 1461/62 die türkischen Garnisonen entlang der Donau. Als Sultan Mehmed II. persönlich in die Walachei eindrang, musste er sich nach Siebenbürgen zurückziehen. An den ungarischen König Matthias I. Corvinus (1462) ausgeliefert und eingekerkert, konnte im November 1476 mithilfe des moldauischen Fürsten Stephan III., des Großen, seinen Thron zurückgewinnen, wurde aber bald mit türkischer Hilfe von einem Rivalen ermordet. Seine Feinde ließ er grausam hinrichten (daher der Beiname Ţepeş »Pfähler«). - In der Überlieferung schon zu Lebzeiten Gestalt zahlreicher Legenden, wurde er im 19. Jahrhundert zum Prototyp der (westlichen) Vampirgestalt Dracula.
N. Stoicescu: Vlad Ţepeş, Prince of Wallachia (a. d. Rumän., Bukarest 1978);
R.-P. Märtin: Dracula. Das Leben des Fürsten Vlad Tepes (Neuausg. 1991).
Universal-Lexikon. 2012.