Wicksell
[vik'sɛl], Johann Gustaf Knut, schwedischer Volkswirtschaftler, * Stockholm 20. 12. 1851, ✝ Stocksund (bei Stockholm) 3. 5. 1926; Professor in Lund (1904-17); zunächst Anhänger des Neomalthusianismus, später Vertreter der Grenznutzenschule und Mitbegründer der Grenzproduktivitätstheorie. Wicksell lieferte wichtige Beiträge zur Wert-, Preis-, Kapital- und Zinstheorie, zur Finanzwissenschaft und zur Geldtheorie. Nach Wicksell sind generelle Preisänderungen auf Abweichungen des Geldzinssatzes vom natürlichen Zins, der durch die Grenzproduktivität des Kapitals bestimmt ist, zurückzuführen. Wicksell setzte seine Geldtheorie auch in eine allgemeine Finanztheorie um, wobei er ein System gleichgewichtiger Besteuerung empfahl. Weiterhin wandte Wicksell die Grenznutzenlehre und das Äquivalenzprinzip auf die Theorie der öffentlichen Güter an. Mit seinen geldtheoretischen Arbeiten beeinflusste er die »Stockholmer Schule« (B. G. Ohlin, E. R. Lindahl, K. G. Myrdal) und nahm Elemente der Theorie von J. M. Keynes vorweg.
Werk: Föreläsningar i nationalekonomi, 2 Teile (1901-06; deutsche Vorlesungen über Nationalökonomie auf Grundlage des Marginalprinzipes).
Ausgabe: Selected papers on economic theory, herausgegeben von E. Lindahl (1958).
Universal-Lexikon. 2012.