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Wolgadeutsche
Wọlgadeutsche,
 
die älteste Gruppe der Russlanddeutschen; wurden unter Katharina II. 1763-74 zu beiden Seiten der unteren Wolga in den Gouvernements Saratow und Samara angesiedelt. Sie kamen zum größten Teil aus dem Rheingau, Hessen, der Pfalz, dem Elsass, aus Holland und der Schweiz, zum kleineren Teil aus Bayern, Schwaben und Sachsen. Etwa 75 % waren Protestanten. 1853-74 kamen Mennoniten aus der Danziger Gegend hinzu. 1914 lebten im Siedlungsgebiet der Wolgadeutschen (bis hin zum Ural) rd. 700 000 Menschen. 1924 wurde die Wolgadt. ASSR gegründet. - Die ein-, oft zweistöckigen Häuser der Wolgadeutschen waren aus Holz oder Stein gebaut und im Äußeren vom russischen Stil beeinflusst. Die Wolgadeutschen verfügten über gute Schulen und seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts über mehrere deutsche Zeitungen, u. a. »Volksbote« (gegründet 1874), »Saratower Deutsche Zeitung« (gegründet 1906), »Zeitung der Wolgadeutschen« (ZDW, gegründet 1991).

Universal-Lexikon. 2012.