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Rachitis
englische Krankheit

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Ra|chi|tis 〈[ -xi:-] f.; -; unz.〉 durch Störung des Kalk- u. Phosphorstoffwechsels charakterisierte Erkrankung, die auf Vitamin-D-Mangel beruht u. zur Erweichung der Knochen führt; oV Rhachitis [zu grch. rhachis „Rücken, Rückgrat, Wirbelsäule“]

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Ra|chi|tis, die; -, …itiden [engl. rachitis < griech. rhachĩtis (nósos) = das Rückgrat betreffend(e Krankheit), zu: rháchis = Rückgrat]:
(durch Mangel an Vitamin D hervorgerufene) bes. bei Säuglingen u. Kleinkindern auftretende Krankheit, die durch Erweichung u. Verformung der Knochen gekennzeichnet ist.

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Rachitis
 
[zu griechisch rháchis »Rückgrat«] die, -/...'tiden, ẹnglische Krankheit, Vitamin-D-Mangelkrankheit mit Störung des Calcium- und Phosphatstoffwechsels im Säuglings- und Kleinkindalter, die v. a. zu kennzeichnenden Veränderungen am Knochensystem führt. Die Ursachen liegen in einer unzureichenden Sonnenbestrahlung der Haut, wodurch die Umwandlung des Provitamins in die wirksame Form (Vitamin D3) unter Einfluss der UV-Strahlen eingeschränkt ist, sowie in einer mangelhaften Zufuhr des Vitamins mit der Nahrung. Durch den Vitaminmangel kommt es zu einer Verminderung der Calciumresorption im Darm und zum Absinken des Calciumspiegels im Blut (Hypokalzämie) mit der Folge einer kompensatorischen Überfunktion der Nebenschilddrüsen (sekundärer Hyperparathyreoidismus). Diese ist Ursache einer Knochenentkalkung, einer gesteigerten Phosphatausscheidung durch die Nieren und einer Störung der Kalkeinlagerung in die Wachstumszonen des Knochens (krankhafte Verformbarkeit).
 
Die Symptome bestehen zunächst in Unruhe und Schreckhaftigkeit, Muskelhypotonie mit Erschlaffung der Bauchdecke (»Froschbauch«), ammoniakalischer Harngeruch, Kopfschweiß, Haarausfall am Hinterkopf, Verstopfung, Krampfneigung; erste Skelettveränderungen treten in Form einer Erweichung des Hinterhauptbeins (Kraniotabes) auf; später kommt es zu stärkerer Abplattung des Kopfes (Caput quadratum) und verzögertem Fontanellenschluss, Auftreibungen an den Knochen-Knorpel-Grenzen, z. B. der Rippen (»rachitischer Rosenkranz«), Hand- und Fußgelenke (Doppelhöcker), Finger (»Perlschnurfinger«), zu Erweiterung der unteren Brustkorböffnung (Glockenthorax), Hühnerbrust und verzögertem Zahndurchbruch mit Schmelzschäden. Bei Belastung des Skeletts treten Beckendeformierungen, Kyphose, O- oder X-Beine auf. Zu den Komplikationen gehören Tetanie und Knochenbrüche (»Grünholzbruch«). Die Diagnose wird durch Röntgen- und Laboruntersuchungen (Serumcalcium- und Serumphosphatbestimmung) gestellt. Die Behandlung besteht in hoch dosierter Gabe von Vitamin D, UV-Bestrahlung, gegebenenfalls einer Korrektur von Belastungsdeformitäten durch Gipsverbände oder Schalenbett und Krankengymnastik. Durch vorbeugende Vitamingabe während des Säuglingsalters ist die Rachitis in den Industrieländern selten geworden.
 
Andere Formen der Rachitis, die durch normale Vitamindosen nicht beeinflussbar sind und deshalb unter der Bezeichnung Vitamin-D-resistente Rachitis zusammengefasst werden, gehen auf teils erblich bedingte Störungen des Phosphatstoffwechsels (v. a. Phosphatdiabetes) und unterschiedlich verursachte Nierenschädigungen (Rachitis renalis) zurück. Bei Manifestation im Erwachsenenalter kommt es zu Knochenerweichung.

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Ra|chi|tis, die; -, ...itiden [engl. rachitis < griech. rhachĩtis (nósos) = das Rückgrat betreffend(e Krankheit), zu: rháchis = Rückgrat]: (durch Mangel an Vitamin D hervorgerufene) bes. bei Säuglingen u. Kleinkindern auftretende Krankheit, die durch Erweichung u. Verformung der Knochen gekennzeichnet ist.

Universal-Lexikon. 2012.