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Ar|che|ty|pus, der; -, …pen:
Archetyp.
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Archetypus
[griechisch »Urbild«, eigentlich »das zuerst Geprägte«],
1) Biologie: die hypothetische Stammform einer Organismengruppe, die in einer systematischen Einheit zusammengefasst ist. Der Archetypus verdeutlicht in idealisierter Weise das Bauprinzip der jeweiligen Organismengruppe.
2) Philosophie: das in der geistigen Welt existierende Urbild oder die Idee des Seienden als eines Abbildes, so in der spätantiken Philosophie, besonders bei Philon und Plotin. I. Kant unterschied in der »Kritik der Urteilskraft« den intellectus archetypus (das schauende Denken Gottes) vom intellectus ectypus (dem Denken im Menschen, das auf Nachbilder angewiesen ist).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Unbewusstes und Überbewusstes
3) Psychologie: C. G. Jungs strukturelle Komponente des kollektiven Unbewussten des Menschen. Archetypen repräsentieren die ererbte genetische Grundlage der Persönlichkeitsstruktur und stellen den Niederschlag der kumulierten Erfahrungen phylogenetisch älterer menschlicher und tierischer Generationen dar. Sie sind universelle, vererbte Dispositionen der menschlichen Vorstellungsfähigkeit, die sich im kollektiven Unbewussten in einem Zustand potenzieller Bereitschaft befinden und deren Aktualisierung beziehungsweise Bewusstmachung in besonderen Situationen wie Traum, Fantasie, Vision, auch in Märchen und Mythos, in Form von Symbolen erfolgt. Die wichtigsten Archetypen sind: Anima und Animus, Selbst, Schatten, das Tier, die Mutter, das Kind, der alte Weise als der Archetypus des Sinnes.
J. Jacobi: Komplex, A., Symbol in der Psychologie C. G. Jungs (Zürich 1957);
H. H. Balmer: Die Archetypentheorie von C. G. Jung (1972);
R. Langner: Komplex u. A. in sozialpsycholog. Sicht (1983).
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Ar|che|ty|pus, der; -, ...pen: Archetyp.
Universal-Lexikon. 2012.