überfallen; attackieren; anfallen; offensiv vorgehen; Zähne zeigen; hart rangehen (umgangssprachlich)
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an|grei|fen ['angrai̮fn̩], griff an, angegriffen <tr.; hat:1.
a) in feindlicher Absicht vorgehen (gegen jmdn., etwas):
den Feind angreifen; <auch itr.> die feindlichen Truppen griffen plötzlich an.
Syn.: ↑ anfallen, ↑ angehen, ↑ anrennen gegen, ↑ attackieren, herfallen über, sich hermachen über (ugs.), sich stürzen auf, ↑ überfallen.
b) im sportlichen Wettkampf die Initiative ergreifen gegenüber dem Gegner:
erst auf den letzten dreihundert Metern griff die favorisierte Läuferin ihre Konkurrentin an; die Läuferin versucht, den Weltrekord anzugreifen (den Weltrekord zu brechen); <auch itr.> in der Rückrunde will der Fußballklub angreifen.
c) (Wirtsch.) jmdm., einer Sache Konkurrenz machen:
das Unternehmen will im Bereich Multimedia den bisherigen Marktführer angreifen.
d) zu widerlegen suchen, heftig kritisieren:
jmdn. öffentlich angreifen.
2. mit dem Verbrauch von etwas, was man bis jetzt nicht angerührt, sondern als Reserve o. Ä. angesehen hat, beginnen:
ich musste schon meine Vorräte angreifen.
3.
a) schädlich auf jmdn. wirken:
diese Arbeit wird ihre Gesundheit sehr angreifen.
b) durch Zersetzung o. Ä. beschädigen:
die Säure greift den Stoff, die Haut an.
4. berühren:
sie greift mich immer an.
Syn.: ↑ anfassen, ↑ anfühlen, ↑ anrühren, ↑ antippen, fassen an, fummeln an (ugs.), ↑ greifen an, ↑ nesteln an.
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ạn||grei|fen 〈V. 158; hat〉
I 〈V. tr.〉
1. mit der Hand berühren, anfassen, in die Hand nehmen
2. tastend erkunden, anfühlen
3. 〈fig.〉 unternehmen, in Angriff nehmen, anfassen, anpacken
4. den Kampf beginnen, feindlich losgehen gegen, sich stürzen auf, überfallen, tätlich werden gegen
5. 〈Sp.〉 die Initiative ergreifen, den Zweikampf suchen, den Gegner unter Druck setzen
6. zu verbrauchen beginnen (Ersparnisse, Vorräte)
8. beschädigen, zersetzen, fressen (von Säuren, Rost)
9. in Gemütsbewegung versetzen, innerlich bewegen, erregen, rühren
10. beleidigen, beschimpfen
11. scharf kritisieren, anklagen
● das dauernde helle Licht greift meine Augen an; die in dem Brei enthaltene Magensäure greift die Speiseröhre an; greif doch mal den Ofen an, ob er schon warm ist! ● eine Arbeit geschickt \angreifen; der Redner wurde für seine Thesen heftig angegriffen ● jmdn. mit dem Messer \angreifen ● was er auch angreift, es gelingt ihm eigentlich immer alles
II 〈V. refl.〉 sich \angreifen sich anfühlen ● der Stoff greift sich hart, weich an; →a. angegriffen
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1.
a) in feindlicher Absicht den Kampf gegen jmdn., etw. beginnen:
die Stadt mit Panzern, Geschützen a.;
jmdn. tätlich a.;
er wurde von einem Löwen angegriffen;
b) im sportlichen Wettkampf gegenüber dem Gegner die Initiative ergreifen, ihm Vorteile abzugewinnen, ihn zu besiegen suchen:
der Sturm der Fußballmannschaft griff planlos und hektisch an;
c) heftig kritisieren, zu widerlegen suchen, attackieren:
jmdn., jmds. Standpunkt, jmds. Rede, öffentlich, scharf a.
2. (österr., sonst landsch.)
a) anfassen, berühren:
du darfst hier nichts a.;
b) <a. + sich> sich in bestimmter Weise anfühlen:
der Stoff greift sich weich, rau, derb an.
3. [notgedrungen] zu verbrauchen beginnen, anbrechen:
den Vorrat, die letzten Reserven, die Ersparnisse a.
4.
a) [auf bestimmte Weise] anpacken, in Angriff nehmen, anfangen:
eine Aufgabe, ein Problem entschlossen, vernünftig a.;
b) an einer Stelle ansetzen, von etw. ausgehen:
die Reformpläne greifen nicht an der richtigen Stelle an.
5.
a) schwächen, reduzieren; jmdm., einer Sache schaden:
die Anstrengung, Krankheit greift ihn an;
<oft im 2. Part.:> er wirkte etwas angegriffen;
angegriffen aussehen;
sich in einem angegriffenen Zustand befinden;
b) etw. beschädigen, zersetzen:
der Rost greift das Eisen an.
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ạn|grei|fen <st. V.; hat [mhd. an(e)grīfen, ahd. anagrīfan = berühren, anfassen]: 1. a) in feindlicher Absicht den Kampf gegen jmdn., etw., beginnen: die Stadt mit Panzern, Geschützen a.; Nato-Maschinen würden in den nächsten Tagen zunehmend im Tiefflug serbische Truppenkonzentrationen in Kosovo a. (FR 9. 4. 99, 1); Wir hörten Nachrichten. Rostock sei wieder angegriffen worden (Kempowski, Tadellöser 190); manchmal wurden sie ... tätlich angegriffen (Leonhard, Revolution 131); Wird man von einem Löwen ... angegriffen, dann muss man stehen bleiben (Grzimek, Serengeti 83); b) im sportlichen Wettkampf gegenüber dem Gegner die Initiative ergreifen, ihm Vorteile abzugewinnen, ihn zu besiegen suchen: die beiden Dänen schieben sich nach vorn, sie sind an Musso vorbei, nun greifen sie Bert an (Lenz, Brot 33); der Sturm der Fußballmannschaft griff planlos und hektisch an; c) heftig kritisieren, zu widerlegen suchen, attackieren: jmdn., jmds. Standpunkt, Rede, öffentlich, scharf a.; als sich Peters 1895 um ein Reichstagsmandat bewarb ..., habe ihn Bebel im Reichstag angegriffen (Grzimek, Serengeti 105); Ein Professor ... greift ihn in einem offenen Brief an (Reich-Ranicki, Th. Mann 85). 2. (landsch.) a) anfassen, berühren: du darfst hier nichts a.; sie befühlten ihn, griffen den Stoff an, fragten nach dem Preis (H. W. Richter, Etablissement 100); b) <a. + sich> sich in bestimmter Weise anfühlen: der Stoff greift sich weich, rau, derb an. 3. [notgedrungen] zu verbrauchen beginnen, anbrechen: den Vorrat, die letzten Reserven, die Ersparnisse a.; Das Geld durfte nicht angegriffen werden (M. L. Fischer, Kein Vogel 139); 4. a) [auf bestimmte Weise] anpacken, in Angriff nehmen, anfangen: eine Aufgabe entschlossen, vernünftig a.; Das Problem werden wir später anzugreifen versuchen (Freud, Abriß 28); b) an einer Stelle ansetzen, von etw. ausgehen: die Reformpläne greifen nicht an der richtigen Stelle an. 5. a) schwächen, reduzieren; jmdm., einer Sache schaden: die Anstrengung, Krankheit greift ihn an; <oft im 2. Part.:> er wirkte etwas angegriffen; angegriffen aussehen; sich in einem angegriffenen Zustand befinden; dass bei dem Zustand seines angegriffenen Herzens etwas passiere (Jens, Mann 29); Meine Gesundheit ist ... etwas angegriffen (Rolf Schneider, November 203); b) etw. beschädigen, zersetzen: der Rost greift das Eisen an; Die Früchte greifen ... die Oberfläche der Dosen an (DM 5, 1966, 25); Weil er Angst hat, dass die Dämpf' seine Ware angreifen (Kühn, Zeit 21).
Universal-Lexikon. 2012.