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Schwar|te ['ʃvartə], die; -, -n:1. dicke, derbe Haut, besonders vom Schwein:
eine geräucherte Schwarte; ein Stück Schwarte; die Schwarte mitessen, abschneiden.
Zus.: Speckschwarte.
2. (ugs.) (ursprünglich in Schweinsleder gebundenes) dickes [altes] Buch:
komm, diese Schwarte liest du heute doch nicht mehr durch.
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Schwạr|te 〈f. 19〉
1. dicke, zähe Haut (Speck\Schwarte)
2. 〈Pelzhandel〉 Sommerfell
3. Schwiele
4. 〈Jägerspr.〉 Haut (von Dachs u. Wildschwein)
5. 〈früher〉 schweinsledernes Buch
6. 〈umg.〉 altes, meist wertloses Buch
7. 〈Schreinerei〉 die gesunden, äußeren Teile des Baumstammes, die beim Zersägen übrig bleiben
8. 〈Med.〉 flächenhafte, narbige Verwachsung von Brust- u. Rippenfell nach Entzündungen
● jmdm. die \Schwarte gerben, klopfen 〈umg.〉 ihn verprügeln; arbeiten, dass, 〈od.〉 bis die \Schwarte kracht 〈umg.〉 tüchtig arbeiten [<mhd. swart(e), mnddt., afries., mndrl. swarde „behaarte Menschen- od. Tierhaut (bes. Kopfhaut)“ <germ. *swardu]
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Schwạr|te, die; -, -n [mhd. swart(e), urspr. = behaarte menschliche Kopfhaut; Haut von Tieren, H. u.]:
1.
a) dicke, derbe Haut bes. vom Schwein:
ein Stück S.;
die S. abschneiden;
b) (Jägerspr.) Haut von Schwarzwild, Dachs u. Murmeltier.
2. [nach dem Schweinsleder, in das es urspr. gebunden war] (ugs., oft abwertend) dickes [altes] Buch:
eine dicke S. lesen.
☆ dass [jmdm.] die S. kracht (dass es kaum noch zu ertragen ist: sie arbeiten, dass die S. kracht).
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Schwarte,
1) allgemein: dicke, derbe Haut, besonders vom Schwein.
2) Holzbearbeitung: das an einem Baumstamm außen abgesägte, auf einer Seite gerundete (Rundschwarte) oder leicht sägegestreifte (Brettschwarte) Brett als Abfallprodukt bei der Erzeugung von Schnittholz.
3) Jägersprache: Haut des Wildschweins, des Dachses und des Murmeltiers.
4) Medizin: große, flächenhafte, derbe Narbe, v. a. des Rippenfells (Pleuraschwarte) durch Verwachsung der Pleurablätter bei chronischer Rippenfellentzündung.
5) Rauchwarenkunde: während der Sommerzeit gewonnenes Pelztierfell mit geringerer Qualität.
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Schwạr|te, die; -, -n [mhd. swart(e), urspr. = behaarte menschliche Kopfhaut; Haut von Tieren, H. u.]: 1. a) dicke, derbe Haut bes. vom Schwein: eine dicke, knusprig gebratene S.; ein Stück S.; die S. mitessen, abschneiden; das Fleisch, der Speck wird mit der S. gebraten, geräuchert, gekocht; b) (Jägerspr.) Haut von Schwarzwild, Dachs u. Murmeltier. 2. (ugs., oft abwertend) (urspr. in Schweinsleder gebundenes) dickes [altes] Buch: eine dicke S. lesen; Karl May ... hatte es uns angetan. Wir liehen uns die grünen -en aus und ließen sie uns ... schenken (Lentz, Muckefuck 127). 3. (salopp) (menschliche) Haut: Man muss den Herrschenden die S. aufschlitzen, bis sie Blut speien und ihre Schuld zugeben (Fels, Sünden 106); Ü Um die eigene S. (sich selbst) zu retten (Danella, Hotel 33); *dass [jmdm.] die S. kracht (dass es kaum noch zu ertragen ist): sie müssen arbeiten, werden gedrillt, dass die S. kracht; dann muss er blechen, dass die S. kracht; sonst gibt es Strafarbeiten, dass die S. kracht! 4. (Med.) durch Druck od. [Rippenfell]entzündung entstandene breite Narbe im Bindegewebe. 5. (Fachspr.) beim Zersägen von Baumstämmen in Längsrichtung erstes u. letztes Stück, das nur eine Schnittfläche hat u. im Übrigen von Rinde umgeben ist. 6. (Kürschnerei) während der Sommerzeit gewonnenes Fell von Pelztieren mit geringerer Qualität.
Universal-Lexikon. 2012.