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Mạna
[melanesisch »das außerordentlich Wirkungsvolle«] das, -, ursprünglich polynesisches Wort für eine dem magischen Denken zahlreicher früher Kulturen vertraute übernatürliche Kraft, die in Naturerscheinungen, Dingen (Fetisch), in Tieren, aber auch im Menschen wirksam sein kann; sie wird als numinose Macht erfahren, die zum Guten oder Bösen wirken kann. Ihr Besitz oder ihre Kontrolle wird als größter Vorteil angesehen und gilt teilweise als übertragbar (z. B. im Kannibalismus, »Segen« u. a.). Der Besitz von Mana wird v. a. dem Häuptling, Medizinmann, König zugeschrieben, ist aber auch bei anderen Menschen unter bestimmten Zuständen, z. B. bei der Jagd, oder bei einer besonderen Begabung vorhanden. Mana- und Tabuvorstellungen, d. h. die ehrfurchtsvolle Scheu vor »mächtigen« Dingen, regulieren frühe Formen gesellschaftlichen Lebens (z. B. sind die Frauen »tabu«, die am »Mana« ihres Mannes oder ihrer Eltern partizipieren). Das Mana heißt bei den Algonkin Manitu, bei den Batak (Sumatra) »toudi«, bei den Bambuti (Kongo) »megbe«, bei den Yao (Ostafrika) »mulungu«. In der Religionswissenschaft wurde lange Zeit der Ursprung der Religion aus dem numinosen Machterlebnis abgeleitet.
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Ma|na, das; - [Maori]: nach der Vorstellung der Südseeinsulaner eine geheimnisvolle, übernatürliche Kraft, eine numinose Macht in Menschen, Tieren u. Dingen, die Außergewöhnliches bewirkt.
Universal-Lexikon. 2012.