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Kor|sẹtt 〈n.15 od. 11〉
1. Mieder, Schnürleib, figurformender Hüftgürtel
2. 〈fig.〉 etwas, das die Handlungs- u. Entfaltungsmöglichkeiten einengt
● das \Korsett der Konventionen 〈fig.〉; jmdn. in ein \Korsett zwängen 〈fig.〉 [<frz. corset „Korsett“, Verkleinerungsform zu afrz. cors (frz. corps) „Körper“ <lat. corpus „Körper“]
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a) Mieder, das mit festen Stäbchen versehen ist u. durch Gummieinsätze od. Schnürung den Körper in eine bestimmte Form bringt:
ein K. tragen;
das K. schnüren;
Ü das starre K. der Konvention;
b) (Med.) meist um den ganzen Rumpf bis unter die Schultern getragener Verband aus festem Material als Stütze für verletzte bzw. gebrochene Körperteile.
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Korsẹtt
[französisch, zu corps, lateinisch corpus »Körper«] das, -s/-s, auch -e,
1) Mode: Oberkörper und Hüften durch versteifende Einlagen, Einschnürungen oder elastische Materialien formende Unterkleidung, deren Vorläufer bis ins späte 18. Jahrhundert Schnürbrust und Mieder waren. Um 1830 ersetzten Metallösen und Stahlknöpfe beim »mechanischen Korsett« die Schnürung. Erst Einengung und Deformation des weiblichen Körpers durch das Korsett ermöglichten Modesilhouetten wie »Wespentaille«, »Kürasstaille«, »Sanduhr« und »Sans Ventre«. Medizinisch und sozialreformerisch begründete Gegenbewegungen bekämpften um 1900 den Gebrauch solcher Korsetts und propagierten das »Reformkleid«. Im 20. Jahrhundert diente das Korsett einer maßvollen Figurkorrektur.
E. Ewing: Dress and underdress (London 1978);
Die Frau im K. Wiener Frauenalltag zw. Klischee u. Wirklichkeit, bearb. v. R. Witzmann u. a., Ausst.-Kat. (Wien 1984);
Zur Gesch. der Unterwäsche 1700-1960, bearb. v. A. Junker u. a., Ausst.-Kat. (21988).
2) Orthopädie: orthopädisches Hilfsmittel, das zur möglichst starren Fixierung eines Teiles oder der gesamten Wirbelsäule dient. Korsetts bestehen in der Regel aus mit Metallstäben verstärktem Stoff oder aus Kunststoff. Anwendungsbereiche sind Verkrümmungen der Wirbelsäule (Skoliosen, Rundrücken), aber auch Entzündungen und Brüche; ferner dienen Korsetts zur Ruhigstellung nach Operationen. Um einer Schwächung der Rumpfmuskulatur vorzubeugen, sollte das Tragen eines Korsetts immer mit einer Krankengymnastik kombiniert werden.
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Kor|sẹtt, das; -s, -s (auch: -e) [frz. corset, zu: corps, ↑Korsage]: a) Mieder, das mit festen Stäbchen versehen ist u. durch Gummieinsätze od. Schnürung den Körper in eine bestimmte Form bringt: Die Warze auf der rechten Wange war überpudert, das K. saß stramm (Jaeger, Freudenhaus 18); ein K. tragen; das K. schnüren; Ü Man betrachtet die Institution der Ehe als starres K. (Ruthe, Partnerwahl 180); *seinen Gefühlen kein K. anlegen (ugs.; seine Gefühle nicht verbergen; sich unbefangen äußern); b) (Med.) meist um den ganzen Rumpf bis unter die Schultern getragener Verband aus festem Material als Stütze für verletzte bzw. gebrochene Körperteile.
Universal-Lexikon. 2012.