Akademik

Deformation
Verformung; Verbiegung; Durchbiegung; Entstellung; Verzerrung

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De|for|ma|ti|on 〈f. 20
1. Verformung, Form-, Gestaltveränderung
2. Verunstaltung, Missbildung
[<lat. deformatio „Entstellung“]

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De|for|ma|ti|on, die; -, -en [lat. deformatio]:
1. Gestalt- od. Volumenveränderung eines Körpers durch auf ihn einwirkende Kräfte; Verformung:
-en am Auto.
2. (Med.) nach der Geburt eintretende krankhafte Veränderung:
-en an der Wirbelsäule;
berufliche D.

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Deformation
 
[zu lateinisch deformare »verformen«, »verunstalten«] die, -/-en,  
 1) Medizin: Vorgang und Ergebnis (Deformität) bleibender Formveränderungen des menschlichen Körpers oder seiner Teile (z. B. Schädel, Wirbelsäule, Gelenke, Organe) durch Krankheit, Unfall, Entwicklungsstörungen (Fehlbildung), Alterungsprozesse oder durch künstliche Maßnahmen (Deformierung).
 
 2) Physik: Verformung, Gestalt- oder Volumenänderung eines Körpers durch auf ihn einwirkende Kräfte, z. B. Druck oder Zug. Gase und nichtzähe Flüssigkeiten lassen sich beliebig deformieren, zähe Flüssigkeiten und feste Körper nur durch Überwindung innerer Widerstände und Reaktionen. Der nicht deformierbare starre Körper ist nur eine gedankliche Konstruktion. Je nach Beanspruchung tritt die Deformation bei festen Körpern als Dehnung (Dilatation) oder Stauchung, als (Durch-)Biegung, Scherung oder Verdrillung (Torsion) auf, bei Gasen als Kompression. Bei elastischen Deformationen werden die Atome oder Moleküle aus ihren Gleichgewichtslagen entfernt und kehren bei Aufhören der Einwirkung wieder in ihre Ausgangslage zurück (Elastizität). Die plastischen Deformationen sind bleibende Verformungen: Die Atome des Materials gelangen hier in neue Gleichgewichtslagen (Plastizität).
 
Die Deformation eines festen Körpers lässt sich mathematisch durch den Deformationstensor (Verzerrungstensor) beschreiben, einen durch eine Fläche 2. Grades (Deformationsellipsoid) veranschaulichten symmetrischen Tensor, der sich aus einem Dehnungs- und einem Scherungsanteil zusammensetzt; seine Komponenten stellen die relativen Längen- und Winkeländerungen dar und sind über lineare Spannungs-Dehnungs-Beziehungen mit den Komponenten des Spannungstensors der einwirkenden Kräfte verknüpft.

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De|for|ma|ti|on, die; -, -en [lat. deformatio]: 1. Gestalt- od. Volumenveränderung eines Körpers durch auf ihn einwirkende Kräfte; Verformung: Alle anderen Fahrzeuge mussten als Totalschaden abgebucht werden. Die -en reichten zum Teil bis in den hinteren Rahmenbereich (ADAC-Motorwelt 9, 1984, 28). 2. (Med.) nach der Geburt eintretende Verunstaltung: Die Wirbelsäule wies starke -en auf, der Mann musste zu Lebzeiten häufig über Rückenschmerzen geklagt haben (Prodöhl, Tod 267); berufliche D.; Ü Die Patientenbiographien demonstrieren, dass es sich um Menschen handelt, bei denen sich die gesellschaftliche aber auch familiäre D. am augenfälligsten zeigt (SZ 11. 7. 98, 5).

Universal-Lexikon. 2012.