Lorelei
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Lo|re|ley , Lorelei [auch: 'lo:rəla̮i ], die; -:
1. Rheinnixe.
2. Felsen am rechten Rheinufer bei St. Goarshausen.
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Loreley
die, Lorelei, steil über dem rechten Rheinufer aufsteigender (120 m) Schieferfelsen bei Sankt Goarshausen, Rheinland-Pfalz, 194 m über dem Meeresspiegel. Die Klippen und die hohe Flussgeschwindigkeit in der nur 113 m breiten hakenförmigen Rheinenge waren früher für die Schiffer gefährlich. Stromregulierungsarbeiten im 19. Jahrhundert verbesserten die schmale Fahrrinne, die in den 1970er-Jahren zugunsten längerer Schubschiffeinheiten erneut verbreitert wurde. Durch den Felsen führt ein Eisenbahntunnel. - Während einer Rheinreise wurde C. Brentano zu der Fantasiegestalt »Lore Lay« angeregt: Er erzählt in einer Ballade »Die Lore Lay« (innerhalb des Romans »Godwi«, 1801) von einem zauberhaft schönen Mädchen, das den Männern zum Verderben wird und das, die eigene Magie verfluchend, sich von einem Felsen in den Rhein stürzt. In Brentanos »Rheinmärchen« (1811; in »Märchen«, 2 Bände, herausgegeben 1847) ist die Loreley eine Fee von ewiger Jugend; ihr Schloss ist der Felsen am Rhein. J. von Eichendorff übernahm den Stoff in einem Gedicht (1815), O. H. von Loeben in der Erzählung »Loreley, eine Sage vom Rhein« (1821); durch H. Heines Gedicht (1824, vertont von F. Silcher) wurde die Geschichte der auf dem Felsen sitzenden, die Schiffer ins Verderben ziehenden Wasserfrau Loreley zum Volksgut.
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Universal-Lexikon. 2012.