Kaiser-Wilhelm-Kanal (veraltet, bis 1948)
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Nọrd-Ọstsee-Kanal,
Kielkanal, früher Kaiser-Wịlhelm-Kanal, Seeschifffahrtskanal in Schleswig-Holstein, der die Nordsee (Mündung der Elbe in die Deutsche Bucht) mit der Ostsee (Kieler Förde) verbindet, zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau, 98,7 km lang. An den Endpunkten befinden sich je zwei alte (1895) und zwei neue Schleusen (1914) zum Ausgleich der Wasserstandsschwankungen; die nutzbare Länge der »Neuen Schleusen« beträgt 310 m, die Breite 42 m, die Drempeltiefe 14 m. Der Kanal hat eine Wasserspiegelbreite von 162 m, eine Sohlenbreite von 90 m und ist 11 m tief. Zehn Hochbrücken und 16 Fähren überqueren den Kanal. In Rendsburg führen unter dem Kanal ein Straßentunnel (1961) und ein Fußgängertunnel (1965) hindurch. Die Durchfahrtszeit der Schiffe beträgt 6-8 Stunden. Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Erde, die Wegverkürzung gegenüber der Fahrt um Kap Skagen beträgt im Mittel 250 Seemeilen. 1996 passierten 37 055 Schiffe (darunter 17 779 Deutschlands) mit 68,48 Mio. BRZ (17,77 Mio. BRZ) und 47,92 Mio. t Ladung (14,08 Mio t) den Kanal. Hauptbeförderungsgüter sind Stückgüter, Erdöl und Derivate, chemische Produkte, Holz, Eisen und Stahl und Düngemittel.
Geschichtliches:
Die erste Verbindung von Nord- und Ostsee durch das Binnenland wurde durch den Stecknitzkanal (1381-98) geschaffen. 1777-84 entstand der Eiderkanal mit einer Tiefe von 3 m und einer Sohlenbreite von 18 m. Der heutige Nord-Ostsee-Kanal, Baubeginn 1887, wurde am 21. 6. 1895 eröffnet und 1907-14 erweitert.
W. Jensen: Der N.-O.-K. (1970);
Walter Schulz: Der N.-O.-K. Eine Fotochronik der Baugeschichte (1986);
G. Peters: Der N.-O.-K. (1995).
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Nord-Ọst|see-Ka|nal, der; -s: Nord- u. Ostsee verbindender Schifffahrtskanal.
Universal-Lexikon. 2012.