blanker Hans (umgangssprachlich)
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Nord|see ['nɔrtze:], die; -:Meer am nordöstlichen Rand des Atlantischen Ozeans:
an die Nordsee fahren.
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Nọrd|see, die; -:
nordöstliches Randmeer des Atlantischen Ozeans.
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Nọrdsee,
englisch North Sea ['nɔːθ siː], flaches Randmeer (Schelfmeer) des Atlantischen Ozeans, im Westen durch die Britischen Inseln, im Südwesten durch die Linie Dover-Calais, im Süden und Südosten durch Belgien, die Niederlande und Deutschland, im Osten und Nordosten durch Dänemark, eine Linie von Skagen nach Marstrand (Schweden), Schweden und Norwegen und im Norden und Nordwesten durch eine Linie von Stadland (Norwegen) über die Shetland- zu den Orkneyinseln begrenzt; 0,575 Mio. km2, Wasservolumen 0,047 Mio. km3, mittlere Tiefe 70 m, größte Tiefe 725 m (Norwegische Rinne). Im Mittel nimmt die Tiefe von Süden nach Norden zu. Am Südostrand der Nordsee erstreckt sich von Den Helder bis Esbjerg das Wattenmeer (Watt).
Im Gegensatz zur Ostsee ist die Nordsee ein geologisch altes Meer, wenngleich sie in ihrer heutigen Form relativ jung ist. Im Perm war sie ein flaches Binnenmeer (Zechsteinmeer), das die heutige Küstenlinie überschritt. Im Pliozän bildete sich durch Landsenkung in der nördlichen Nordsee die Verbindung zum Atlantik, während weite Teile der südlichen Nordsee durch Landhebung trockenfielen. Vor etwa 8 000 Jahren bildete die Doggerbank den Südrand der Nordsee. Nach der letzten Eiszeit kam es durch Abschmelzen der Gletscher und durch Landsenkung (Glazialisostasie), die bis heute anhält, zu einer erneuten Überflutung der südlichen Nordsee (Flandrische und Dünkirchener Transgression) und damit zur Bildung der Straße von Dover vor etwa 4 000 Jahren sowie der Friesischen Inseln (einstige Strandwall- und Dünenbildungen an der damaligen Küste, die auseinander gerissen wurden). Das hohe Alter der Nordsee bedingt starke Sedimentablagerungen (bis zu 6 000 m).
Die Nordsee hat das gemäßigte, feucht-ozeanische Klima der Westwindzone, das mit der Annäherung an die südöstlichen Küsten zunehmend kontinentaler wird. Die mittlere Jahresschwankung der Lufttemperatur steigt von 8 ºC (zwischen 6 ºC im Winter und 14 ºC im Sommer) in der nördlichen Nordsee auf 15 ºC (zwischen 2 ºC im Winter und 17 ºC im Sommer) in der Deutschen Bucht an. Die Sturmhäufigkeit ist hoch, besonders im Winter. Vor der britischen Ostküste tritt Nebel besonders häufig im Herbst, bei der Doggerbank im Frühsommer und in der Deutschen Bucht im Winter auf.
Temperaturen, Salzgehalt:
Bei der Oberflächentemperatur des Wassers nimmt die mittlere Jahresschwankung ebenso wie bei der Lufttemperatur von der nördlichen Nordsee (7 ºC bis 13 ºC bei den Orkneyinseln, Extremwerte 5 ºC und 15 ºC) bis zur Deutschen Bucht (0 ºC bis 17 ºC, Extremwerte 0 ºC und 19 ºC) zu. Der Salzgehalt beträgt 35 ‰ in der nördlichen Nordsee und zwischen 25 und 30 ‰ in der Deutschen Bucht. Im Winter bleibt die Nordsee eisfrei bis auf die Deutschen Bucht und die niederländischen Watten, wo Treibeis, in schweren Wintern in Küstenbereichen auch Festeis auftreten kann.
Die Gezeiten der Nordsee sind halbtägige Mitschwingungsgezeiten des Atlantischen Ozeans mit drei Amphidromien (Zentren in der südlichen Nordsee zwischen der niederländischen und britischen Küste, rd. 200 km vor der dänischen Küste in Höhe der Insel Fanø, an der Südwestküste Norwegens). Der mittlere Springtidenhub, der in den Zentren der Amphidromien nahezu verschwindet, erreicht seine Höchstwerte an den Küsten (6,5 m im Wash, 6,3 m bei Calais, 4,3 m bei Wilhelmshaven). Entlang der deutsch-dänischen Küste nimmt der Hub von Süden nach Norden ab (Bremerhaven 3,8 m, Cuxhaven 4,1 m, Esbjerg 1,8 m, Hirtshals 0,3 m, weniger als 0,5 m im Skagerrak). Die Gezeitenströme der Nordsee erreichen in Landnähe Stärken bis zu 2,5 m/s. In der Deutschen Bucht liegen die Werte überwiegend bei 1 m/s, in der offenen Nordsee bei 0,5 m/s. In der südlichen und südöstlichen Nordsee führt die Gezeitenstromturbulenz zu einer vollständigen vertikalen Vermischung der Wassermassen, sodass keine Schichtung, besonders der Temperatur, aufrechterhalten werden kann. Auflandige Winde erhöhen gelegentlich das Hochwasser der Gezeiten und rufen so Sturmfluten hervor. Die windbedingten Wasserstandserhöhungen können in der Deutschen Bucht Werte bis um 4 m erreichen. Im Bereich der Nordseeküste ist ein säkularer Wasserstandsanstieg zu beobachten, wobei an der deutschen Nordseeküste gleichzeitig das Tidehochwasser ansteigt (1954-95: 15 cm). Dem Schutz des Landes vor Sturmfluten dienen umfangreiche Deichbauarbeiten (Deich), in den Niederlanden die Deltawerke.
Die Nordsee ist eines der wichtigen Fischfanggebiete der Anliegerstaaten; bekannte Fischgründe sind die Doggerbank, die Fischerbänke und der Fladengrund. An der Gesamtfangmenge von (1995) 2,83 Mio. t sind beteiligt: Sandaal (38,9 %), Hering (17,8 %), Stintdorsch (10,2 %), Muscheln und Krebse (7,6 %), Makrele (6,7 %), Kabeljau (3,5 %), Scholle (3,2 %), Schellfisch (2,6 %), Seelachs (2,5 %). - Die Haupthäfen der deutschen Fischereiflotte sind Bremerhaven und Cuxhaven. Die großen Flussmündungsgebiete erleichterten die Entwicklung großer Seehäfen (London, Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam, Emden, Bremen, Hamburg).
Die wirtschaftliche Bedeutung der Nordsee hat sich durch die Entdeckung von Erdgas- (seit 1965: Entdeckung des Erdgasfeldes West Sole östlich des Humber) und Erdöllagern (seit 1969: Entdeckung des Erdölfeldes Ekofisk) wesentlich erhöht. Zwar sind die Förderkosten in der Nordsee wegen der schwierigeren Verhältnisse und damit aufwendigeren Technik rd. zehnmal höher als im Nahen Osten, kürzere Transportwege und v. a. die steigenden Preise der OPEC-Länder gleichen diese Nachteile aus. Die gewinnbaren Vorräte wurden am 1. 1. 1990 für das norwegische Prospektionsgebiet mit 1 313,5 Mio. t Erdöl und 62,9 Mio. t Kondensat sowie 2 294,5 Mrd. m3 Erdgas angegeben, für das britische mit 1 200 Mio. t Erdöl und 1 185 Mrd. m3 Erdgas.
Die Nordsee gehört zu den am stärksten belasteten Meeresgebieten. Trotz Anstrengungen bei der Überwachung (z. B. Joint-Monitoring-Programme der Übereinkommen von Oslo und Paris), der Diagnose (z. B. Nordseeschutzkonferenzen der acht Anliegerstaaten 1984, 1987 und 1990) und Gegenmaßnahmen (z. B. Einstellung der Dünnsäureverklappung durch deutsche Unternehmen Ende 1989) besteht ein bedrohlicher Zustand der Meeresverschmutzung, der sich u. a. in Fischkrankheiten und Robbensterben äußert.
North Sea dynamics, hg. v. J. Sündermann u. a. (Berlin 1983);
Daten zur Umwelt, hg. vom Umweltbundesamt (1984 ff.);
Warnsignale aus der N., hg. v. J. L. Lozán u. a. (1990);
K. Buchwald: N. Ein Lebensraum ohne Zukunft? (21991);
K. Bester: Über Eintrag, Verbleib u. Auswirkungen von stickstoff- u. phosphorhaltigen Schadstoffen in der N. (1996).
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Nọrd|see, die; -: nordöstliches Randmeer des Atlantischen Ozeans.
Universal-Lexikon. 2012.