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Antezedẹnz
[lateinisch antecedens »vorausgehend«] die, -,
1) Geomorphologie: das »Vorausgehen« des Flusslaufs (in Bezug auf die Gebirgshebung). Antezedenz liegt vor, wenn ein Fluss bei einer Hebung des Untergrunds nicht seinen Lauf verlegt, sondern in dem Maß in die Tiefe erodiert, in dem sich das Gebirge hebt. Ein antezedentes Tal ist z. B. das Engtal des Rheins zwischen Bingen und Koblenz.
2) Sprachwissenschaft: allgemein ein sprachlicher Ausdruck, auf den ein nachfolgendes Pronomen Bezug nimmt (z. B. »Hans, der in der Stadt war. ..«); in der generativen Transformationsgrammatik eine Nominalphrase, nach der ein Relativsatz eingeschoben wird (z. B. »der alte Lehrer, der sonst nie trank, sprach dem Whisky zu«).
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An|te|ze|dẹnz, die; -, -en: 1. (Philos.) Antezedens. 2. (Geol.) Bildung eines Tales durch einen Fluss, der in einem von ihm durchflossenen aufsteigenden Gebirge seine allgemeine Laufrichtung beibehält u. in dem Maße in die Tiefe erodiert, in dem sich das Gebirge hebt.
Universal-Lexikon. 2012.