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Fischer-Tropsch-Synthese
Fischer-Tropsch-Verfahren

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Fi|scher-Tropsch-Syn|the|se 〈f. 19; unz.; Chem.〉 Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen durch Kohleverflüssigung [nach den Erfindern Franz Fischer, 1877-1947, u. Hans Tropsch, 1889-1935]

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Fị|scher-Trọpsch-Syn|the|se [nach den dt. Chemikern F. J. E. Fischer (1877–1947) u. H. Tropsch (1889–1935)]: zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen, insbes. Benzin, entwickeltes Verfahren, bei dem Synthesegas (CO/H2) bei erhöhter Temp. drucklos oder unter Druck an Katalysatoren zu Kohlenwasserstoffen mit bis zu 30 C-Atomen u. zu oxygenierten Alkanen umgesetzt wird, vgl. Gatsch, Kogasin u. Synthol.

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Fịscher-Trọpsch-Synthese,
 
von F. Fischer und H. Tropsch 1922-26 entwickeltes und in den 30er- und 40er-Jahren in Deutschland technisch durchgeführtes Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen aus Synthesegas. Da Synthesegas aus Kohle hergestellt werden kann, ist die Fischer-Tropsch-Synthese eine Möglichkeit zur Kohleverflüssigung (Benzinsynthese). Die Bildung aliphatischer Kohlenwasserstoffe nach der Gleichungn
 
CO + 2n H2 → (—CH2—)n + nH2O
 
erfolgt an Eisenkatalysatoren bei Temperaturen zwischen 220 und 340 ºC und Drücken von 20 bis 25 bar. Technische Anlagen arbeiten mit Festbettreaktoren (Argeprozess) oder Flugstaubreaktoren (Syntholprozess). Neben Benzin entstehen beim Argeprozess vorzugsweise feste Paraffine, beim Syntholprozess gasförmige Kohlenwasserstoffe. Die Fischer-Tropsch-Synthese liefert ein schlechteres Benzin (niedrige Oktanzahl), aber einen höherwertigen Dieselkraftstoff als die Kohlehydrierung. Außer Kohlenwasserstoffen bilden sich in geringer Ausbeute Alkohole und andere Sauerstoff enthaltende Verbindungen. Zurzeit hat die Fischer-Tropsch-Synthese nur in der Republik Südafrika technische Bedeutung (große, leicht abbaubare Kohlevorkommen; Unabhängigkeit von Erdölimporten).

Universal-Lexikon. 2012.