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einreißen
ein|rei|ßen ['ai̮nrai̮sn̩], riss ein, eingerissen:
1.
a) <itr.; ist vom Rand her einen Riss bekommen:
die Zeitung ist eingerissen.
Syn.: reißen.
b) <tr.; hat vom Rand her einen Riss in etwas machen:
sie hat die Seite an der Ecke eingerissen.
2. <tr.; hat machen, dass etwas in sich zusammenfällt:
ein Haus, eine Fassade, eine Wand einreißen.
Syn.: abreißen, niederreißen.
3. <itr.; ist (in Bezug auf schlechte Gewohn- oder Gepflogenheiten) sich ausbreiten, zur Regel werden:
die Unsitte, grußlos den Raum zu betreten, reißt auch bei uns immer mehr ein; wir wollen das gar nicht erst einreißen lassen.
Syn.: sich einbürgern, um sich greifen, zur Gewohnheit werden.

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ein||rei|ßen 〈V. 195
I 〈V. intr.; ist
1. einen Riss bekommen, zu reißen beginnen
2. 〈fig.〉 zur (schlechten) Gewohnheit werden, sich verbreiten, um sich greifen (Unsitte, Übelstand)
● das Papier, die Seite, die Tapete ist eingerissen; man darf das nicht erst \einreißen lassen
II 〈V. tr.; hat
1. einen Riss hineinbringen, verursachen in (Papier, Stoff, Stück)
2. niederreißen, abbauen (Gebäude)
● mit der schweren Maschine riss er das Haus in wenigen Minuten ein

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ein|rei|ßen <st. V.>:
1. <hat> ab-, niederreißen:
ein altes Haus e.
2.
a) <hat> (vom Rand her) einen Riss in etw. machen:
ich habe leider den [Geld]schein eingerissen;
b) <ist> einen Riss bekommen; brüchig werden:
der Stoff reißt überall ein;
die eingerissenen (ugs.; rauen) Hände eincremen.
3. <hat> sich durch Eindringen eines Splitters o. Ä. verletzen:
ich habe mir einen Dorn eingerissen.
4. <ist> zur üblen Angewohnheit werden; um sich greifen:
merkwürdige Sitten sind hier eingerissen;
wir wollen das nicht [bei uns] e. lassen.

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ein|rei|ßen <st. V.>: 1. ab-, niederreißen <hat>: ein Haus, alte Stadtviertel e.; die Flut hat die alten Dämme eingerissen; er will ... einen einzigen Riesenladen einrichten, indem er sämtliche Trennwände einreißt (Kemelman [Übers.], Mittwoch 175); Ü Die Dynamik der Geschichte selbst ist es, welche die festgefügten Mauern nach und nach einreißt (Thieß, Reich 49); Der Versammlung ist jedenfalls das Kunststück gelungen, die in mühsamer Kopfarbeit aufgebauten innenpolitischen Chancen mit dem außenpolitischen Hintern einzureißen (Woche 13. 3. 98, 1). 2. a) (vom Rand her) einen Riss in etw. machen <hat>: ich habe leider den [Geld]schein eingerissen; b) einen Riss bekommen; brüchig werden <ist>: der Stoff reißt überall ein; der Ärmel war bis zum Ellbogen eingerissen; die eingerissenen (ugs.; rauen) Hände eincremen. 3. sich durch Eindringen eines Splitters o. Ä. verletzen <hat>: ich habe mir einen Dorn eingerissen. 4. zur üblen Angewohnheit werden; um sich greifen <ist>: merkwürdige Sitten sind hier, in diesem Land eingerissen; wir wollen das nicht [bei uns] e. lassen; Kaviar und Schinken, so was soll gar nicht erst e. (Bieler, Bär 190).

Universal-Lexikon. 2012.