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Granate
Gra|na|te [gra'na:tə], die; -, -n:
mit Sprengstoff gefülltes Geschoss:
die Granate schlägt ein; im Hagel der Granaten.
Syn.: Sprengkörper.

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Gra|na|te 〈f. 19; Mil.〉 mit Sprengladung gefülltes Geschoss [<ital. granata, eigtl. „Granatapfel“, dann auch „ein mit einem Granatapfel vergleichbares, mit einer Sprengladung gefülltes Hohlgeschoss“; → Granatapfel, Grenadier]

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Gra|na|te , die; -, -n:
1. [ital. granata, urspr. = von Grenadieren geschleudertes Wurfgeschoss, das mit Pulverkörnern gefüllt ist, eigtl. = Granatapfel, nach Form u. Füllung] mit Sprengstoff gefülltes [Artillerie]geschoss:
die G. schlägt ein, krepiert.
2. (Sportjargon) wuchtiger Schuss aufs Tor.

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I
Granate
 
[von lateinisch (lapis) granatus »kornförmiger Edelstein«, zu granum »Korn«], Singular Granat der, -(e)s, Gruppe sehr verbreiteter gesteinsbildender Minerale von wechselnder Zusammensetzung, typischer Vertreter der Inselsilikate (Silikate); allgemeine chemische Formel MII3MIII2[SiO4]3, wobei MII für die zweiwertigen Metalle Ca, Mg, FeII, MnII steht, MIII für die dreiwertigen Metalle FeIII, Al, CrIII, zum Teil auch MnIII oder TiIII. Die kubisch kristallisierenden Granaten (meist körnig-rundliche, zum Teil sehr große Aggregate, aber auch derbe bis dichte Massen) sind durchsichtig bis undurchsichtig, glas- bis fettglänzend; sie haben je nach Zusammensetzung eine Härte nach Mohs zwischen 6,5 und 7,5 und eine Dichte zwischen 3,5 und 4,2 g/cm3. Granate kommen v. a. in metamorphen kalkigen und dolomitischen Gesteinen als Kontaktmineral und in Glimmerschiefern vor, daneben auch in magmatischen Gesteinen und wegen der hohen Härte oft in sandigen Sedimenten und Seifen. Wichtige Arten sind Almandin (gemeiner Granat), Andradit (mit den Abarten Demantoid, Melanit und Schorlomit), Grossular (mit der Abart Hessonit), Pyrop, Spessartin und Uwarowit. Durchsichtige, schön gefärbte Granate finden als Schmucksteine Verwendung (Almandin, Grossular, Uwarowit; besonders Pyrop als »böhmischer Granat« oder »Kaprubin«); Granate mit großer Härte (Almandin, Pyrop, Spessartin) werden als Schleifmittel für Holz, Kunststoffe und Glas benutzt.
 
II
Granate
 
[italienisch »von Grenadieren geschleudertes Wurfgeschoss, das mit Pulverkörnern gefüllt war«, eigentlich »Granatapfel«] die, -/-n, ursprünglich mit Pulver gefüllte Kugel, die als Handgranate von den Grenadieren geworfen wurde. Später ging die Bezeichnung auf die von Geschützen und Granatwerfern verfeuerten Geschosse über.
 

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Gra|na|te, die; -, -n [1: ital. granata, urspr. = von Grenadieren geschleudertes Wurfgeschoss, das mit Pulverkörnern gefüllt ist, eigtl. = Granatapfel, nach Form u. Füllung]: 1. mit Sprengstoff gefülltes [Artillerie]geschoss: die G. schlägt ein, krepiert; das jaulende Gebell der schweren -n (Ott, Haie 168); du sollst -n füllen und Zielfernrohre ... montieren (Borchert, Draußen 126); Im Herbst werde ich also ins Reich fahren, um dort -n zu drehen (Bieler, Mädchenkrieg 394); im Hagel der -n; die russischen Granatwerferbatterien begannen wieder, den Hof mit -n zu belegen (Plievier, Stalingrad 327). 2. (Sport Jargon) wuchtiger Schuss aufs Tor: jmds. G. abwehren.

Universal-Lexikon. 2012.