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Kurve
Schleife (eines Flusses); Biegung; Krümmung; Bogen; gekrümmte Linie

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Kur|ve ['kʊrvə], die; -, -n:
1. Biegung, Krümmung einer Straße, eines Verkehrsweges:
eine scharfe, enge, unübersichtliche Kurve; der Wagen wurde aus der Kurve getragen; eine Kurve schneiden, ausfahren, [zu schnell] nehmen; die Straße windet sich in vielen Kurven den Berg hinauf; das Auto wurde aus der Kurve getragen, geschleudert; der Motorradfahrer legte sich in die Kurve.
Syn.: Kehre, Schleife, Serpentine, Windung.
Zus.: Linkskurve, Rechtskurve.
2. <Plural> (ugs.) als erotisierend empfundene weibliche Körperformen:
sie hat aufregende Kurven.
Syn.: Rundungen.

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Kụr|ve 〈[ -və] od. [-fə] f. 19
1. gekrümmte Linie, Bogen, Krümmung
2. Wendung, Biegung (der Straße)
3. 〈Math.〉 gekrümmte Linie, oft als grafische Darstellung eines Funktionszusammenhanges
● das Flugzeug beschrieb eine \Kurve; eine \Kurve fahren, nehmen; die \Kurve raushaben, weghaben 〈fig.; umg.〉 eine Sache begriffen haben u. richtig, geschickt ausführen; die \Kurve kratzen 〈fig.; umg.〉 sich schnell u. unauffällig entfernen; die \Kurve kriegen 〈fig.; umg.〉 es gerade noch einmal schaffen, etwas doch noch erreichen; eine \Kurve schneiden am Innenrand der Kurve fahrenballistische \Kurve; enge, scharfe, steile, weite \Kurve; weibliche \Kurven 〈fig.; umg.〉 stark ausgeprägte weibliche Körperformen (großer Busen u. schmale Taille) ● das Fahrzeug, der Schlitten wurde aus der \Kurve getragen, geschleudert; in die \Kurve gehen (Fahrzeug) [verkürzt <lat. curva linea „krumme Linie“; verwandt mit Kurbel]

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Kur|ve ['kʊrvə , 'kʊrfə ], die; -, -n [spätlat. curva (linea) = gekrümmt(e Linie), zu: curvus = gekrümmt]:
1.
a) (Geom.) gekrümmte Linie als Darstellung mathematischer od. statistischer Größen u. Berechnungen:
eine K. zeichnen;
Ü die K. seines Erfolgs fiel jäh ab;
b) Bogenlinie, Bogen:
sie zeichnete ihre Brauen in einer schwungvollen K. nach.
2.
a) Biegung, Krümmung einer Straße, eines Verkehrsweges:
eine scharfe, enge, unübersichtliche, überhöhte K.;
die Straße windet sich in vielen -n den Berg hinauf;
eine K. schneiden, ausfahren, [zu schnell] nehmen;
das Auto wurde aus der K. getragen, geschleudert;
der Motorradfahrer legte sich in die K.;
die K. kratzen (salopp; sich schnell u. möglichst unbemerkt entfernen; eigtl. = so scharf um eine Ecke biegen, dass man die Mauerkante berührt);
die K. kriegen (salopp; es [schließlich doch noch] schaffen, etwas erreichen; nicht scheitern);
die K. heraushaben (salopp; Bogen 1 a);
b) gekrümmter Teil der Tribüne (2) eines oval angelegten Stadions.
3. Linie, die ein Körper, Gegenstand beschreibt, der sich in einer nicht gerade verlaufenden Bewegung befindet:
eine flache, weite K. fliegen;
die Skiläufer fuhren in großen -n ins Tal.
4. <Pl.> (ugs.) als erotisierend empfundene weibliche Körperformen:
sie hat aufregende -n.

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Kurve
 
[lateinisch curva (linea) »gekrümmte (Linie)«], Geometrie: eine Linie, die man ohne abzusetzen durchlaufen kann. Kurven in der Ebene sind ebene Kurven, solche im Raum räumliche Kurven oder Raumkurven. Eine Kurve heißt einfach, wenn sie keine Doppelpunkte besitzt, d. h. sich selbst weder schneidet noch berührt; geschlossen, wenn man beim Durchlaufen der ganzen Kurve wieder an den Anfangspunkt gelangt; rektifizierbar, wenn sie eine Bogenlänge besitzt; algebraisch, wenn die Koordinaten der Kurvenpunkte einer algebraischen Gleichung genügen (algebraische Kurve).
 
In der Analysis kann eine Kurve durch eine stetige Abbildung eines endlichen oder unendlichen Intervalls in die Ebene oder in den Raum dargestellt werden. Dem entsprechen die Parameterdarstellungen
 
einer ebenen beziehungsweise einer räumlichen Kurve, wobei f, g und h stetige Funktionen sind und t ein Element des Intervalls ist.
 
Beispiele: Durch
 
mit t ∈ [0; 2π] und a, b > 0 wird eine Ellipse mit den Halbachsen a und b dargestellt; durch
 
mit t ∈ [0; 2π] eine Schraubenlinie.
 

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Kur|ve ['kʊrvə, 'kʊrfə], die; -, -n [spätlat. curva (linea) = gekrümmt(e Linie), zu: curvus = gekrümmt]: 1. a) (Geom.) gekrümmte Linie als Darstellung mathematischer od. statistischer Größen u. Berechnungen: eine K. zeichnen; diese K. veranschaulicht die Steigerung der Kosten; der Plan zeigt die K. der Stahlproduktion (Koeppen, Rußland 136); Ü die K. seines Erfolgs fiel jäh ab; Den Erfolg zeigen die immer steiler in die Höhe schießenden -n der Produktion (Gruhl, Planet 218); b) Bogenlinie, Bogen: sie zeichnete ihre Brauen in einer schwungvollen K. nach. 2. a) Biegung, Krümmung einer Straße, eines Verkehrsweges: eine scharfe, enge, unübersichtliche, überhöhte K.; die Straße windet sich in vielen -n den Berg hinauf; eine K. schneiden, ausfahren, [zu schnell] nehmen; das Auto wurde aus der K. getragen, geschleudert; der Zug fährt langsam in die K; der Motorradfahrer legte sich in die K.; *die K. kratzen (salopp; sich schnell u. möglichst unbemerkt entfernen; eigtl. = so scharf um eine Ecke biegen, dass man die Mauerkante berührt): Wenn die Schwester um die Ecke bog, lachten wir sie aus und kratzten die K. (Wilhelm, Unter 21); die K. kriegen (salopp; es [schließlich doch noch] schaffen, etwas erreichen; nicht scheitern): In der Atompolitik können Sie vielleicht noch die K. kriegen, um mit den Grünen ... zu einer Verständigung zu kommen (Spiegel 45, 1985, 53); Drogen warfen uns völlig aus der Bahn ... Zum Glück haben wir vor zwei Jahren die K. wieder gekriegt (Hörzu 4, 1983, 76); die K. heraushaben (salopp; ↑Bogen 1 a); b) gekrümmter Teil der Zuschauertribüne eines oval angelegten Stadions: Zwar wurden inzwischen die -n des Wedau-Stadions ausgebaut, aber richtiger Komfort ... ist immer noch nicht vorhanden (Kicker 6, 1982, 10). 3. Linie, die ein Körper, Gegenstand beschreibt, der sich in einer nicht gerade verlaufenden Bewegung befindet: eine flache, weite K. fliegen; die Skiläufer fuhren in großen -n ins Tal; Der Ballon stieg in steiler K. empor (Hausmann, Abel 112). 4. <Pl.> (ugs.) als erotisierend empfundene weibliche Körperformen: sie hat aufregende -n; Die Tore der Haute Couture öffneten sich für das kleine Mädchen ohne -n (Spiegel 16, 1967, 140); Bildete sich etwas darauf ein, dass sie ziemliche -n hatte (Bastian, Brut 151).

Universal-Lexikon. 2012.