als sportliche Disziplin betriebener Zweikampf ohne Waffen, bei dem es gilt, den Gegner bzw. die Gegnerin besonders durch überraschende, geschickt angewandte Griffe zu überwinden:
Judo lernen.
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Ju|do1 〈n. 15; unz.; Sp.〉 Jiu-Jitsu als sportl. Wettkampfübung [<jap. judo „geschmeidiger Weg zur Geistesbildung“]
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1Ju|do [österr. meist: 'd̮ʒu:do], das; -[s] [jap. jūdō, eigtl. = geschmeidiger Weg zur Geistesbildung]:
aus dem Ju-Jutsu entwickelte sportliche Disziplin, bei der es in einem Zweikampf ohne Waffen unter Ausschaltung aller gefährlichen Schläge gilt, den Gegner bes. durch überraschende, geschickt angewandte Griffe zu überwinden.
2Ju|do, der; -s, -s:
kurz für ↑ Jungdemokrat.
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Judo
[japanisch, eigentlich »sanfter Weg zur Geistesbildung«] das, -(s), aus Japan stammender Zweikampf- und Selbstverteidigungssport, der von Männern und Frauen ausgeübt wird. Judo entstand aus dem von den Samurai gepflegten Jujutsu, das in Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Jiu-Jitsu bekannt wurde. Judo zählt zu den japanischen Budokünsten.
Judo wird auf einer Kampffläche, die mit Matten belegt ist, in einer Halle ausgeübt. Die Mattenfläche besteht aus zwei Zonen: der eigentlichen Kampffläche im Inneren, deren Größe je nach Meisterschaft 8 × 8 bis 10 × 10 m beträgt, und einer 1 m breiten roten Gefahrenzone.
Der Judokämpfer (Judoka) trägt eine reißfeste Kampfkleidung, bestehend aus Jacke (Kimono) und Hose (Zubon). Die Jacke wird von einem Gürtel (Obi) in der jeweiligen Rangfarbe des Judokas zusammengehalten.
Die Judokas sind in Schülergrade (Kyu) und Meistergrade (Dan), kenntlich an den verschiedenen Farben der Gürtel, eingeteilt. Ziel des Judos ist es, durch Zug oder Druck das Gleichgewicht des Gegners zu stören, um ihn überraschend auf die Matte zu werfen. Die hierzu entwickelte Kampftechnik umfasst Wurf- (Nage-Waza) und Grifftechniken (Katame-Waza). Zu Beginn des Kampfes, der bei Männern bis zu fünf Minuten, bei Frauen bis zu vier Minuten dauert, fassen sich die Kämpfer mit einem vorgeschriebenen Griff stehend an den Jacken. Angriff und Verteidigung, Wurfversuch und Gegenwurf können blitzschnell wechseln. Der im Standkampf mit einer Wurftechnik auf die Matte Geworfene muss, falls der Kampf nicht entschieden wurde, mit einer Haltetechnik 30 Sekunden festgehalten werden oder mit einem Würgegriff oder mittels Hebeltechnik zur Aufgabe gezwungen werden. - Gekämpft wird in jeweils zwei Gruppen nach dem K.-o.-System. Die Verlierer können über eine Hoffnungsrunde weiterkommen. Die Wettkampfsprache ist Japanisch; es gibt anerkannte Übersetzungen. Im Behindertensport ist Judo (für Sehgeschädigte und Blinde) u. a. eine Disziplin der Paralympics.
Organisationen:
Judo wird in Deutschland vom Deutschen Judo-Bund (Deutscher Sportbund, Übersicht) organisiert. In Österreich besteht der Österreichische Judoverband (ÖJV; gegründet 1948, Sitz: Wien), in der Schweiz (nach Fusion des Schweizerischen Judoverbandes und der Schweizerischen Budo-Union) der Schweizerische Judo- und Ju-Jitsu-Verband (SJV; gegründet 1937, Sitz: Bern). Weltdachverband ist die International Judo Federation (IJF; gegründet 1951, Sitz: Tunis), europäischer Dachverband die Europäische Judo Union (EJU; gegründet 1948, Sitz: Brüssel).
Die Grundlagen für die heutige Form des Judos entwickelte gegen Ende des 19. Jahrhunderts der japanische Pädagoge Kanō Jigorō (* 1860, ✝ 1938). Er schied aus der auf das Töten gerichteten alten Kriegskunst des Jujutsu alle lebensgefährlichen Schläge, Stöße und Griffe aus und schuf so eine Kampfform, die als sportlicher Wettbewerb auszuüben war. (Sportart, Übersicht)
Große J.-Bodenkampfschule, bearb. v. H. Müller-Deck u. a. (Neuausg. 1994);
W. Weinmann: Die J. -Wurftechnik (331994);
W. Weinmann: 1 × 1 des J. Die Grundlagen des J.-Sports (191994);
H. Wolf: J.-Kampfsport (Neuausg. 1994);
W. Weinmann: Das J.-Brevier (1995).
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1Ju|do [österr.: 'dʒu:do], das; -[s] [jap. jūdō, eigtl. = geschmeidiger Weg zur Geistesbildung]: aus dem Ju-Jutsu entwickelter, als sportliche Disziplin betriebener Zweikampf ohne Waffen, bei dem es unter Ausschaltung aller gefährlichen Schläge gilt, den Gegner bes. durch überraschende, geschickt angewandte Griffe zu überwinden.
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2Ju|do, der; -s, -s: kurz für ↑Jungdemokrat.
Universal-Lexikon. 2012.