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Rasse
Ras|se ['rasə], die; -, -n:
1. Gruppe von Tieren oder Pflanzen einer Art mit bestimmten gemeinsamen Merkmalen:
eine gute Rasse; eine neue Rasse züchten.
Syn.: Spezies.
Zus.: Hunderasse, Rinderrasse.
2. (Fachspr.) Gruppe von Menschen mit bestimmten gemeinsamen biologischen Merkmalen:
niemand darf wegen seiner Rasse benachteiligt werden; die menschliche Rasse (die Menschheit).

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Rạs|se 〈f. 19
1. Gesamtheit der Angehörigen einer Art, die sich durch bestimmte erbliche Merkmale voneinander unterscheiden, mit Angehörigen anderer Rassen dieser Art aber fruchtbare Nachkommen zeugen können (natürliche \Rasse)
2. durch Züchtung ausgewählte Angehörige einer Art mit vom Menschen besonders geschätzten erblichen Eigenschaften (Zucht\Rasse)
3. = Menschenrasse
4. 〈fig.〉 ausgeprägtes, feuriges Wesen
● er hat \Rasse 〈fig.〉; zwei \Rassen kreuzen (bei der Züchtung) [<frz. race <ital. razza „Geschlecht, Stamm, Rasse“; zu arab. ra's „Kopf“]

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Rạs|se, die; -, -n [frz. race = Geschlecht, Stamm; Rasse < ital. razza, H. u.]:
1. (Biol.) Gesamtheit der auf eine Züchtung zurückgehenden Tiere, seltener auch Pflanzen einer Art, die sich durch bestimmte gemeinsame Merkmale von den übrigen derselben Art unterscheiden; Zuchtrasse:
eine reine, gute R.;
eine neue R. züchten;
zwei -n miteinander kreuzen;
ein Pferd von edler R.;
was für eine R. ist (ugs.; zu welcher Rasse gehört) der Hund?
2. (Biol.) Unterart.
3. (Fachspr.) Bevölkerungsgruppe mit bestimmten gemeinsamen biologischen Merkmalen:
niemand darf wegen seiner R. (Zugehörigkeit zu einer Rasse) benachteiligt werden;
(veraltet:) die weiße, gelbe, schwarze R.
4. in Verbindungen wie R. haben/sein (salopp; rassig sein: die Frau, das Pferd, der Wein hat/ist R.);
von/mit R. (salopp; rassig: eine Frau von/mit R.).
Ob der biologische Begriff der Rasse auch auf Menschen anzuwenden ist, ist inzwischen wissenschaftlich höchst umstritten. Wenn auf entsprechende Unterschiede Bezug genommen werden muss, sollten deshalb Ausweichformen wie Menschen anderer Hautfarbe gewählt werden.

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I
Rasse
 
[aus französisch race »Geschlecht«, »Stamm«, »Rasse«, von gleichbedeutend italienisch razza], Gruppe von Lebewesen, die sich durch ihre gemeinsamen Erbanlagen von anderen Artangehörigen unterscheiden. In der zoologischen Systematik wird der Begriff Rasse synonym mit Unterart (Subspezies) gebraucht. Die Angehörigen verschiedenen Rassen sind untereinander fruchtbar. - Als geographische Rassen bezeichnet man lokale Populationen, die verschiedene, voneinander getrennte Areale besiedeln. Hierdurch wird der Genfluss unter Umständen stark eingeschränkt, wodurch Merkmalsunterschiede auftreten. Diese können (müssen aber nicht, wie z. B. unterschiedliche Färbungen) eine Folge der Anpassung an lokale Bedingungen sein. Geographische Rassen können eine Vorstufe zur Artbildung sein. Populationen, die im gleichen geographischen Gebiet, aber unter verschiedenen Standortbedingungen leben, werden als ökologische Rassen (Ökotypen) bezeichnet. Auch hier liegen genetische Unterschiede als Anpassung an die unterschiedlichen Bedingungen vor, jedoch sind ökologische Rassen als Vorstufen der Artbildung von geringer Bedeutung. Die Grenze zwischen geographischer und ökologischer Rasse ist unscharf, da bei ökologischen Rassen zumindest eine mikrogeographische Trennung vorliegt. In der Tier- und Pflanzenzucht sind Rassen (Zuchtrassen) aufgrund künstlicher Auslese und sexueller Isolation gezüchtete Formengruppen mit (erwünschten) gleichen charakteristischen Merkmalen. In der Tierzucht wird die Einteilung der Rassen vorgenommen nach Entwicklungsgrad (Naturrasse, Landrasse, Kulturrasse), nach morphologischen Merkmalen (z. B. beim Rind behornt und unbehornt), nach Nutzungsrichtung (z. B. Woll- und Fleischrasse beim Schaf), nach der Anpassung an natürliche Standortverhältnisse (z. B. Niederungs- und Höhenrasse) und nach geographischer Verbreitung. In der Pflanzenzucht wird der Begriff Rasse nicht einheitlich gebraucht, gebräuchlicher sind die Begriffe Form und Sorte. (Anthropologie, Menschenrassen)
 
II
Rasse,
 
Menschenrassen.
 

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Rạs|se, die; -, -n [frz. race = Geschlecht, Stamm; Rasse < ital. razza, H. u.]: 1. (Biol.) Gesamtheit der auf eine Züchtung zurückgehenden Tiere, seltener auch Pflanzen einer Art, die sich durch bestimmte gemeinsame Merkmale von den übrigen derselben Art unterscheiden; Zuchtrasse: eine reine, gute R.; eine neue R. züchten; zwei -n miteinander kreuzen; ein Hund, Pferd von edler R.; was für eine R. ist (ugs.; zu welcher Rasse gehört) der Hund? 2. (Biol.) Unterart. 3. (Anthrop.) Menschentypus: niemand darf wegen seiner R. benachteiligt werden; Der Markt ist überdies ziemlich indifferent. Er bewertet nicht nach Hautfarbe oder R. (Wirtschaftswoche 10. 6. 99, 44); Das wichtigste Buch des Jahrhunderts müsste das Werk sein, dem zukünftige Historiker einhellig die größten Veränderungen im Selbstbild der menschlichen R. (der Menschheit) zuschreiben werden (Zeit 20. 5. 99, 61); die Inselbewohner sind eine seltsame R. (ugs.; ein eigenartiger Menschenschlag); (veraltet:) die weiße, gelbe, schwarze R. 4. in Verbindungen wie R. haben/sein (ugs.; rassig sein): die Frau, das Pferd, der Wein hat/ist R.; von/mit R. (ugs.; rassig): eine Frau von/mit R.

Universal-Lexikon. 2012.