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Auslese
Ernte; Ernteertrag; Lese; Bevorzugung; Auswahl; Präferenz (fachsprachlich); Wahl; Selektion

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Aus|le|se ['au̮sle:zə], die; -, -n:
1. das 2Auslesen:
unter den Bewerbern wurde eine strenge Auslese vorgenommen.
Syn.: Auswahl.
2. die besten aus einer Anzahl von Personen oder Dingen:
am Wettkampf nimmt eine Auslese der Sportler teil.
Syn.: Auswahl, das Beste [vom Besten], Elite, Kader, Stamm.

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Aus|le|se 〈f. 19
1. Auswahl (der Besten), Siebung, Selektion
2. aus überreifen edelfaulen Trauben bereiteter Wein (Beeren\Auslese, Trockenbeeren\Auslese)
● eine \Auslese treffen

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Aus|le|se, die; -, -n:
1. <o. Pl.> das Aussuchen; Auswahl:
gezielte A. zur Erzielung bestimmter Eigenschaften;
eine strenge A.;
natürliche A. (Biol.; Ausmerzung schwächerer, weniger gut an ihre Umwelt angepasster Individuen u. Überleben der am besten angepassten).
2. Gesamtheit der Besten aus einer Gruppe; Elite:
die A. der besten Sportlerinnen.
3. (nach dem deutschen Weingesetz) Wein einer bestimmten Kategorie der Qualitätsweine mit Prädikat.

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I
Auslese,
 
1) Biologie: Ausmerzung schwächerer, weniger gut an ihre Umgebung angepasster Individuen und Überleben der am besten angepassten (natürliche Auslese), Selektion. Künstliche Auslese wird in der Tierzucht durch Kreuzung von Mutanten mit den gewünschten Eigenschaften erzielt.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
menschliches Verhalten im Spannungsfeld von Natur und Kultur
 
Geschlecht und Geschlechtlichkeit
 
Sexualität: Zwischen Liebe und Ausbeutung
 
 
 2) Soziologie: die relative oder absolute Zunahme einer Gesellschaft oder Bevölkerungsgruppe gegenüber einer anderen, immer mehr zurücktretenden (Referenzgruppe), zu der ein sozialer Bezug (z. B. Konkurrenz) besteht. Die Theorie der Auslese ging zunächst im Sinne des Sozialdarwinismus von biologisch-rassischen Momenten aus, später vom Aspekt der Funktionalität oder Disfunktionalität sozialer Institutionen bezüglich einer Auslese der sie tragenden Gruppen. Gegenwärtig werden v. a. die Auslesemechanismen bestimmter Institutionen (Familie, Schule, Betrieb) hinsichtlich Chancengleichheit und funktionaler Positionsverteilung für die einzelnen untersucht.
 
 3) Weinbau: Spitzenwein aus vollreifen, oft von Edelfäule befallenen Trauben, die unter Aussonderung aller kranken und unreifen Beeren gelesen werden. Ausleseweine zeichnen sich durch eine elegante Reife im Geschmack und in der Fülle des Buketts aus; sie werden auch trocken ausgebaut. Nach dem deutschen Weingesetz ist Auslese die dritte Stufe der Qualitätsweine mit Prädikat. Das Mindestmostgewicht beträgt - je nach Anbaugebiet - 85º bis 105º Öchsle. In Österreich müssen die Trauben für Ausleseweine mindestens ein Mostgewicht von 21º KMW (105º Öchsle) haben. (Beerenauslese, Trockenbeerenauslese)
II
Auslese
 
(Selektion): Begriff mit fundamentaler Bedeutung in der biologischen Evolutionstheorie. C. Darwin begriff die Differenzierung der Arten als Resultat einer natürlichen Auslese, durch welche die an die jeweiligen Umweltbedingungen angepassten Lebewesen eher überleben als die nicht angepassten.
 
Als Sozialdarwinismus verfälscht, diente diese Konzeption immer wieder zur ideologischen Rechtfertigung sozialen Geschehens, das als »natürlich«, unvermeidbar, letztlich als zwingend und somit auch als ethisch gegeben deklariert wurde. Diese Auffassung hat in der nationalsozialistischen Rassentheorie zu barbarischen Auswüchsen geführt: So wurden zunächst Hilfsschüler sterilisiert, später geistig behinderte und psychisch kranke Menschen in großer Zahl ermordet.
 
Heute bezeichnet in der Pädagogik Auslese die während der gesamten Bildungslaufbahn wirksamen Vorgänge der Gewährung und Versagung knapper, zeitlich und inhaltlich privilegierter Lernchancen, wobei weniger informelle Ausleseprozesse (die Beschäftigung mit einzelnen Personen oder Personengruppen) als vielmehr formalisierte Ausleseprozesse, die den Zugang zu weiterführenden Bildungseinrichtungen erschweren oder verwehren, thematisiert werden. - Chancengleichheit.

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Aus|le|se, die; -, -n: 1. <o. Pl.> das Aussuchen; Auswahl: Was Züchtung heißt, wurde uns ... folgendermaßen definiert: durch den Menschen gelenkte A. und Vermehrung von Tieren (auch Pflanzen) zur Erzielung bestimmter erwünschter Eigenschaften (Freie Presse 1. 12. 89, 6); natürliche A. (Biol.; Ausmerzung schwächerer, weniger gut an ihre Umwelt angepasster Individuen u. Überleben der am besten angepassten); Die Klasse der Emporgekommenen dagegen ... hatte unwillkürlich eine wählerische und verfeinernde A. getroffen (Musil, Mann 278); Bei dieser ganz strengen A. bleiben nur etwa 10 Fahrer auf der Welt übrig (Frankenberg, Fahrer 17). 2. die Besten aus einer Gruppe; Elite: Alle neun Jahre hatten die Athener die A. ihrer Jugend zu schicken (Ceram, Götter 82); nur eine unvollständige A. (↑Auswahl 2a) der überwiegend auf den Titelseiten gedruckten Schlagzeilen (Prodöhl, Tod 49). 3. Wein aus ausgelesenen Trauben: weshalb die -n teurer sind als Weine, die früher gelesen werden (Saarbr. Zeitung 9. 10. 79, 14).

Universal-Lexikon. 2012.