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Schoß
Schoß [ʃo:s], der; -es, Schöße ['ʃø:sə]:
Vertiefung, die sich beim Sitzen zwischen Oberkörper und Beinen bildet:
sich auf jmds., sich jmdm. auf den Schoß setzen; sie hatte ihre Puppe auf dem Schoß; die Mutter nahm das Kind auf den Schoß; das Kind wollte, kletterte auf den Schoß; ihre Hände lagen im Schoß.

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Schoß
I 〈m. 1u
1. beim Sitzen durch Unterleib u. Oberschenkel gebildete Vertiefung
2. Mutterleib
3. 〈poet.〉 weibl. Geschlechtsteil, Scheide
4. 〈fig.〉 Inneres
5. Hüftteil (mancher Kleidungsstücke) (Frack\Schoß, Rock\Schoß)
● wie in Abrahams \Schoß sitzen 〈fig.〉 wohl behütet; in den \Schoß der Familie zurückkehren 〈fig.〉 zur Familie heimkehren; in den \Schoß der Kirche zurückkehren 〈fig.〉 zum Glauben zurückfinden; es ruht im \Schoße der Vergessenheit 〈fig.〉 es ist vergessen; das liegt, ruht noch im \Schoße der Zukunft darüber kann man noch nichts sagen, die Zukunft wird es zeigen ● jmdn. auf den \Schoß nehmen; auf jmds. \Schoß sitzen; das Glück ist ihr in den \Schoß gefallen es kam unerwartet, ohne dass sie sich darum bemüht hätte; die Hände in den \Schoß legen 〈fig.〉 nichts tun, müßig sein; er warf ihr den Ball in den \Schoß; ein Frack mit langen Schößen; mit fliegenden Schößen eilen 〈veraltet〉
II 〈f. 7 oder f. 20; österr.〉 Damenrock
III 〈f. 20; schweiz.〉 Schürze, Arbeitsmantel (Berufs\Schoß)
[<ahd. scozo, scoza <germ. *skaut-; zu idg. *(s)keu-, (s)kou- „treiben“ (von Bäumen, nhd. schießen); bezeichnete urspr. den wieder ausschlagenden Baumstumpf, dann auf den fruchtbaren Mutterleib übertragen, später a. auf den Winkel zw. Oberschenkel u. Unterleib beim Sitzen u. auf das den Unterleib bedeckende Kleidungsstück; → Schoss]

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1Schoß , der; -es, Schöße [mhd. schōʒ, ahd. scōʒ(o), scōʒa = Kleiderschoß, Mitte des Leibes, eigtl. = Vorspringendes, Ecke; Zipfel, zu schießen in der veralteten Bed. »emporragen, hervorspringen«; vgl. Geschoss]:
1. beim Sitzen durch den Unterleib u. die Oberschenkel gebildete Vertiefung:
sich auf jmds., sich jmdm. auf den S. setzen;
sie hatte ihre Puppe auf dem S.;
sie nahm das Kind auf den S.;
ihre Hände lagen im S.;
jmdm. in den S. fallen (jmdm. zuteilwerden, ohne dass er sich darum zu bemühen braucht: ihr fällt in der Schule alles in den S.)
2.
a) (geh.) Leib der Frau; Mutterleib:
sie trägt ein Kind in ihrem S.;
Ü der fruchtbare S. der Erde;
er ist in den S. (die Geborgenheit) der Familie zurückgekehrt;
im S. (Innern) der Erde;
b) (verhüll.) weibliche Schamgegend.
3.
a) an der Taille angesetzter Teil an männlichen Kleidungsstücken wie Frack, Cut, Reitrock:
er stürzte mit fliegenden Schößen hinaus;
b) Schößchen.
2Schoß , die; -, -en u. Schöße (österr.):
Damenrock.

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Schoß
 
[althochdeutsch scoz(o) »Kleiderschoß«, »Mitte des Leibes«], Bekleidung: 1) der, -es/Schöße, in der Taille angesetzter, je nach Länge Hüften, Oberschenkel oder Knie bedeckender Teil von Jacke, Mantel oder Rock; 2) die, -/-en und Schöße, österreichisch für: Frauenrock, in der Schweiz Schürze.
 

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1Schoß, der; -es, Schöße [mhd. schōʒ, ahd. scōʒ(o), scōʒa = Kleiderschoß, Mitte des Leibes, eigtl. = Vorspringendes, Ecke; Zipfel, zu ↑schießen in der veralteten Bed. „emporragen, hervorspringen“; vgl. ↑Geschoss]: 1. beim Sitzen durch den Unterleib u. die Oberschenkel gebildete Vertiefung: sich auf jmds., sich jmdm. auf den S. setzen; sie hatte ihre Puppe auf dem S.; sie nahm das Kind auf den S.; das Kind kletterte, wollte auf seinen S.; Ich schob einige Zeitungen beiseite und setzte mich aufs Sofa. Cookie sprang herauf und legte den Kopf in meinen S. (Thor [Übers.], Ich 52); ihre Hände lagen im S.; *jmdm. in den S. fallen (jmdm. zuteil werden, ohne dass er sich darum zu bemühen braucht): ihr fällt in der Schule alles in den S.; der Erfolg ist ihm nicht in den S. gefallen, sondern er hat hart dafür gearbeitet; diese Vaterliebe, die seinem Bruder Aron in den S. fällt (Wilhelm, Unter 81). 2. a) (geh.) Leib der Frau; Mutterleib: feucht, dunkel wie der S. der Empfängnis und Geburt (Fries, Weg 46); Sie (= die Windeln) erinnern mich ... an kreißende Schöße! (Dürrenmatt, Meteor 35); sie trägt ein Kind in ihrem S.; Ü der fruchtbare S. der Erde; Aus dem S. des Vergessens tauchte das Bild eines Hauses auf, ... das nun sein eigenes war (Langgässer, Siegel 531); er ist in den S. (die Geborgenheit) der Familie, Kirche zurückgekehrt; im S. (Innern) der Erde; diese Dinge liegen noch im S. der Zukunft (sind noch ganz ungewiss); b) (verhüll.) weibliche Geschlechtsteile: nach dem ... Bild vom Mann, der ihr zu oft und zu brutal an den S. ... ging (Lynen, Kentaurenfährte 30). 3. a) an der Taille angesetzter Teil an männlichen Kleidungsstücken wie Frack, Cut, Reitrock: Ich ... ergriff ihn bei den Schößen seines weiß flatternden Mantels (Jahnn, Geschichten 209); er stürzte mit fliegenden Schößen hinaus; in einem Frack mit kurzen Schößen (Thieß, Legende 123); b) Schößchen.
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2Schoß, die; -, -en u. Schöße (österr.): Damenrock.

Universal-Lexikon. 2012.