Akademik

verfliegen
ver|flie|gen [fɛɐ̯'fli:gn̩], verflog, verflogen:
1. <+ sich> sich beim Fliegen verirren:
der Pilot hat sich im Nebel verflogen; der Vogel hat sich verflogen.
Syn.: falsch fliegen.
2. <itr.; ist (geh.) rasch vergehen, vorübergehen:
die Stunden verflogen im Nu; sein Fieber, ihre Magenverstimmung war verflogen; die Träume waren verflogen.
Syn.: abebben, aufhören, entschwinden (geh.), hingehen, sich legen, schwinden (geh.), verfließen (geh.), verstreichen.
3. <itr.; ist (besonders von gasförmigen Stoffen) sich in der Luft verteilen und dadurch verschwinden:
ein Duft, ein Aroma verfliegt, ist schnell verflogen.
Syn.: verdunsten, sich verflüchtigen.

* * *

ver|flie|gen 〈V. 136
I 〈V. intr.; ist
1. verschwinden (Duft, Geruch)
2. 〈fig.〉 schnell vorübergehen
● sein Ärger war rasch wieder verflogen 〈fig.〉; den Kaffee verschlossen aufbewahren, damit das Aroma nicht verfliegt; die Stunden verflogen im Nu 〈fig.〉
II 〈V. refl.; hat〉 sich \verfliegen falsch fliegen, sich beim Fliegen verirren

* * *

ver|flie|gen <st. V.>:
1. <hat>
a) <v. + sich> vgl. 1verfahren (2 a):
der Pilot hat sich im Nebel verflogen;
b) als Flugkosten ausgeben, für das Fliegen mit einer Maschine verbrauchen:
er verfliegt wöchentlich 9 000 Euro.
2. <ist>
a) in der Luft verschwinden:
der Duft, Rauch verfliegt;
b) sich verflüchtigen:
wenn man die Flasche nicht schließt, verfliegt das Parfüm;
c) (schnell) vorübergehen:
die Zeit verfliegt im Nu;
die Stunden sind schnell verflogen;
ihr Zorn, ihr Interesse verflog bald;
ihre Magenverstimmung war verflogen.

* * *

ver|flie|gen <st. V.>: 1. <hat> a) <v. + sich> vgl. 1verfahren (2 a): Jungvögel ... irren ... so lange umher, bis sie sich schließlich verfliegen (Lorenz, Verhalten 15); die Pilotin hat sich im Nebel verflogen; Ü Denn schwerlich hätte man einen verflogenen Ball im dichten Wuchs der Gebüsche wieder gefunden (Doderer, Wasserfälle 141); b) als Flugkosten ausgeben, für das Fliegen mit einer Maschine verbrauchen: Nachweislich verfliege er ... wöchentlich 15 000 Mark (Spiegel 8, 1976, 46). 2. <ist> a) in der Luft verschwinden: der Duft, Rauch verfliegt; der Geruch des Blutes und der Staub der letzten Zerstörung sind noch nicht verflogen (Remarque, Obelisk 5); b) sich verflüchtigen: wenn man die Flasche nicht schließt, verfliegt das Parfüm; Ü das erste Bild ist immer schon verflogen, ehe das nächste auftaucht (Enzensberger, Einzelheiten I, 93); c) (schnell) vorübergehen: die Zeit verfliegt im Nu; Wenn man so lebt wie ich, verfliegt das Dasein sonderbar schnell (Geissler, Nacht 39); die Stunden, die Wochen sind schnell verflogen; ihr Zorn, ihre Verbitterung, ihr Interesse verflog bald; sein Fieber, ihre Magenverstimmung war verflogen; ihre schlechte Laune, Begeisterung, Freude, Traurigkeit ist verflogen; Emotionen und Übereifer im Umgang mit einem der prominentesten Repräsentanten des DDR-Regimes sind verflogen, Justizalltag ist eingekehrt (Woche 4. 4. 97, 8).

Universal-Lexikon. 2012.