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Ạndres,
Stefan, Schriftsteller, * Dhrönchen (heute zu Trittenheim, Landkreis Bernkastel-Wittlich) 26. 6. 1906, ✝ Rom 29. 6. 1970; war Kapuzinernovize, studierte Germanistik, emigrierte 1937 nach Italien, lebte dort meist in Positano, kehrte 1950 nach Deutschland zurück, seit 1961 wieder in Italien. Andres verarbeitete in seinen Romanen und Erzählungen alttestamentliche, christliche und historische Motive. Die Konflikte sind bestimmt von der Suche nach religiöser Wahrheit, vom Verhältnis der Freiheit des Geistes zur Macht, von Schuld, Sühne und Erlösung, musterhaft hierfür die Novellen »El Greco malt den Großinquisitor« (1936) und »Wir sind Utopia« (1943, dramatisiert unter dem Titel »Gottes Utopia«, Uraufführung 1950). Ohne vordergründig zu aktualisieren, setzte er sich in den gleichnishaften Romanen der Nachkriegszeit mit deutscher Geschichte und Gegenwart auseinander (Trilogie »Die Sintflut«, 1949-59; »Der Mann im Fisch«, 1963). Autobiographisch geprägt ist der Roman »Der Knabe im Brunnen« (1953).
Weitere Werke: Romane: Bruder Lucifer (1932); Der Mann von Asteri (1939); Der gefrorene Dionysos (1942; unter dem Titel Die Liebesschaukel, 1951); Die Hochzeit der Feinde (1947); Die Reise nach Portiuncula (1954); Der Taubenturm (1966); Die Dumme (1969); Die Versuchung des Synesios (herausgegeben 1971).
Erzählungen: Moselländ. Novellen (1937); Positano (1957); Noah und seine Kinder (1968); Die große Lüge (herausgegeben 1973).
H. Wagener: S. A. (1974);
S. A., hg. v. W. Grosse (1980);
Mein Thema ist der Mensch. Texte von u. über S. A., hg. vom Wissenschaftl. Beirat der Stefan-Andres-Gesellschaft (1990).
Universal-Lexikon. 2012.