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Hochzeit
Hochphase; Hoch-Zeit; Blüte; Hochkonjunktur; Boom; obere Wendepunktphase; Hausse; Blütezeit; Heirat; Trauung; Ja-Wort (umgangssprachlich); Eheschließung; Vermählung

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Hoch|zeit ['hɔxts̮ai̮t], die; -, -en:
mit einer Eheschließung verbundene Feier, verbundenes Fest:
wann ist denn deine Hochzeit?; Hochzeit feiern, halten.
Syn.: Eheschließung, Heirat.

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Họch|zeit1 〈f. 20
1. Heirat, Eheschließung
2. 〈Typ.〉 versehentlich doppelt gesetztes Wort od. doppelt gesetzte Zeile
Rosen\Hochzeit 10. Jahrestag der H. ● \Hochzeit feiern, halten, machen heiraten, sich vermählen; diamantene \Hochzeit 60. Jahrestag der H.; eiserne \Hochzeit 65. Jahrestag der H.; goldene \Hochzeit 50. Jahrestag der H.; grüne \Hochzeit Tag der Heirat; kupferne \Hochzeit 7. Jahrestag der H.; silberne \Hochzeit 25. Jahrestag der H.; steinerne \Hochzeit 70. Jahrestag der H. ● du kannst nicht auf zwei, allen \Hochzeiten gleichzeitig tanzen 〈fig.; umg.〉 du kannst nicht überall gleichzeitig dabei sein, alles auf einmal machen [<mhd. hoch(ge)zit „hohes kirchl. od. weltl. Fest“ <ahd. diu hoha gizit „das hohe Fest“] Siehe auch Info-Eintrag: Hochzeit - info!
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Hoch|zeit2 〈f. 20Glanzzeit, Höhepunkt (einer Entwicklung) ● eine \Hochzeit des Opernschaffens [→ hoch, Zeit] Siehe auch Info-Eintrag: Hochzeit - info!

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1Họch|zeit , die; -, -en [mhd. hōch(ge)zīt = hohes kirchliches od. weltliches Fest; Vermählungsfeier]:
1. mit der Eheschließung verbundenes Fest, verbundene Feier:
eine große H.;
die H. findet im Mai statt;
die H. ausrichten;
jmdn. zur H. einladen;
grüne H. (Tag der Heirat);
papierene H. (landsch.; 1. Jahrestag der Heirat);
kupferne H. (landsch.; 7. Jahrestag der Heirat);
hölzerne H. (landsch.; 10. Jahrestag der Heirat);
silberne H. (25. Jahrestag der Heirat);
goldene H. (50. Jahrestag der Heirat);
diamantene H. (60. Jahrestag der Heirat);
eiserne H. (65. Jahrestag der Heirat);
nicht auf zwei -en tanzen können (ugs.; nicht an zwei Veranstaltungen, Unternehmungen o. Ä. gleichzeitig teilnehmen können);
auf allen/auf zwei -en tanzen (ugs.; überall dabei sein [wollen]);
auf der falschen H. sein/tanzen (ugs.; am falschen Platz sein).
2. (Druckerspr.) doppelt gesetztes Wort od. Zeile.
2Hoch|zeit , die (geh.):
glänzender Höhepunkt, Höchststand einer Entwicklung, eines Zeitabschnitts; Blütezeit.

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I
Hochzeit,
 
Bezeichnung für das Fest am Tag der Eheschließung (Hochzeitstag). Besonders in bäuerlichen Gesellschaften bedeutete die Hochzeit in erster Linie das Herstellen neuer Verwandtschaftsbeziehungen. In traditionellen Hochzeitsbräuchen wurden häufig die damit für das Brautpaar verbundenen sozialen Veränderungen zum Ausdruck gebracht. Am Abend vor der Hochzeit findet der Polterabend als Vorfeier statt. Noch immer bildet meist das festliche Mahl beziehungsweise die abendliche Feier den Mittelpunkt der Hochzeit. Der Hochzeitstanz sowie Scherzspiele wie Brautraub, Brautschuhversteigerung, Prüfungsaufgaben für die Braut und Hindernisse für die Hochzeitsnacht waren und sind immer noch verbreitet. Zur Erinnerung an den Hochzeitstag werden u. a. folgende Hochzeitsjubiläen besonders gefeiert: silberne Hochzeit (25 Jahre), goldene Hochzeit (50 Jahre), diamantene Hochzeit (60 Jahre), eiserne Hochzeit (65 Jahre) und Kronjuwelenhochzeit (75 Jahre).
 
II
Hochzeit
 
[mittelhochdeutsch hōchgezīt, hōchzīt »hohes Fest«, »Vermählungsfeier«], Bezeichnung für das Fest der Eheschließung (Trauung). Besonders in bäuerlichen Gesellschaften bedeutete die Hochzeit in erster Linie die Herstellung neuer Verwandtschaftsbeziehungen und Besitzanhäufung. In traditionellen Hochzeitsbräuchen wurden häufig die damit für das Brautpaar verbundenen sozialen Statusveränderungen zum Ausdruck gebracht (weitgehender Verlust dieses Symbolcharakters im Zuge von Säkularisierung und Industrialisierung moderner Gesellschaften). - Am Abend vor der Hochzeit findet als Vorfeier der Polterabend statt. Eine besondere Hochzeitstracht ist v. a. für die Braut gebräuchlich (Brautkleidung). Der Hochzeitstag bringt die Eheschließung; Heimführung der Braut, oft mit Wegsperre und Lösung (zur symbolischen Aufnahme in die neue Dorfgruppe), sowie die eigentliche Hochzeitsfeier schließen sich an. - Noch immer bildet das festliche Hochzeitsmahl den Mittelpunkt der Hochzeit, doch ist die heute übliche Familienfeier nicht mit den früheren großen und streng geregelten Repräsentationsmählern zu vergleichen. Hochzeitstanz und Scherzspiele wie Brautraub, Brautschuhversteigerung, Prüfungsarbeit für die Braut, gegen Mitternacht die Haubung der Braut (Aufsetzen einer Haube) sowie Hindernisse für die Hochzeitsnacht waren und sind so verbreitet wie erotische anspielungsreiche Verse und Lieder (»Hochzeitslieder«). Die oft kunstvoll ausgeführten Brautschränke, Brautstühle, Brautkronen und die seit Anfang des 19. Jahrhunderts verbreiteten Brautbriefe gelten als hervorragende Erzeugnisse der Volkskunst. Im Volksglauben wurde den Hochzeitsgegenständen magische Kraft zugesprochen (z. B. dem Trauring).
 
Zur Erinnerung an den Hochzeitstag (»grüne Hochzeit«) werden - vereinzelt schon seit dem 18., in größerem Ausmaß aber erst seit dem 19. Jahrhundert - v. a. folgende Ehe- oder Hochzeitsjubiläen gefeiert: die silberne Hochzeit (nach 25 Jahren), die goldene Hochzeit (nach 50 Jahren), die Juwelen- oder diamantene Hochzeit (nach 60 Jahren), die eiserne Hochzeit (nach 65 Jahren), die hölzerne (Schweiz), steinerne oder Gnadenhochzeit (nach 70 Jahren) und die blecherne oder Kronjuwelenhochzeit nach 75 Jahren. Daneben sind zahlreiche, auch regional unterschiedliche, weitere Hochzeitsjubiläen bekannt.
 
Literatur:
 
H. Bächtold: Die Gebräuche bei Verlobung u. H. mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz (Basel 1914);
 D. Dünninger: Wegsperre u. Lösung. Formen u. Motive eines dörfl. H.-Brauches (1967);
 B. Deneke: H. (1971);
 I. Weber-Kellermann: H. u. Ehestand, in: Hb. des Volksliedes, hg. v. R. W. Brednich u. a., Bd. 1 (1973);
 H. Dettmer: Die Figur des H.-Bitters (1976);
 I. Weber-Kellermann: Frauenleben im 19. Jh. (1983).
 

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1Họch|zeit, die; -, -en [mhd. hōch(ge)zīt = hohes kirchliches od. weltliches Fest; Vermählungsfeier]: 1. mit der Eheschließung verbundenes Fest, verbundene Feier: eine große H.; die H. findet im Mai statt; die H. ausrichten; H. feiern, halten, machen; jmdn. zur H. einladen; *grüne H. (Tag der Heirat); papierene H. (landsch.; 1. Jahrestag der Heirat); kupferne H. (landsch.; 7. Jahrestag der Heirat); hölzerne H. (landsch.; 10. Jahrestag der Heirat); silberne H. (25. Jahrestag der Heirat); goldene H. (50. Jahrestag der Heirat); diamantene H. (60. Jahrestag der Heirat); eiserne H. (65. Jahrestag der Heirat); nicht auf zwei -en tanzen können (ugs.; nicht an zwei Veranstaltungen, Unternehmungen o. Ä. gleichzeitig teilnehmen können); auf allen/auf zwei -en tanzen (ugs.; überall dabei sein [wollen]): schon seit einiger Zeit tanzte er quasi auf zwei -en (Bravo 29, 1976, 6); auf der falschen H. tanzen (ugs.; eine falsche Entscheidung getroffen haben); auf einer fremden H. tanzen (ugs.; sich in Dinge einmischen, die einen nichts angehen). 2. (Druckerspr.) doppelt gesetztes Wort od. Zeile.
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2Hoch|zeit, die (geh.): glänzender Höhepunkt, Höchststand einer Entwicklung, eines Zeitabschnitts; Blütezeit: Die Renaissance in Italien ... galt als H. der Homosexualität (Riess, Cäsar 12); Tugenden, die auch zu ihrer H. ... nicht vorherrschend, aber doch begrifflich beispielgebend waren (Kantorowicz, Tagebuch I, 380).

Universal-Lexikon. 2012.