Haupt; Birne (umgangssprachlich); Rübe (umgangssprachlich); Caput (fachsprachlich); Kopf; Denkzentrum; Denkapparat
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Schä|del ['ʃɛ:dl̩], der; -s, -:a) Kopf (als Gesamtheit der Knochen, die ihn bilden):
im Waldboden hat man einige Schädel gefunden; der Schädel ist zertrümmert.
b) breiterer, gewölbter oberer Teil des Kopfes:
ein breiter, kahler Schädel.
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Schä|del 〈m. 5〉
1. das Knochengerüst des Kopfes (Toten\Schädel)
2. 〈umg.〉 Kopf
● mir brummt der \Schädel ich habe Kopfschmerzen, bin ganz benommen, überarbeitet; mir dröhnt der \Schädel ich habe Kopfschmerzen; du wirst dir noch den \Schädel einrennen 〈fig.; umg.〉 dein Eigensinn wird dir noch sehr schaden, sei doch nicht so hartnäckig; jmdm. den \Schädel einschlagen ihn töten, umbringen; sich den \Schädel (über etwas) zermartern angestrengt, intensiv überlegen ● er hat einen dicken, harten \Schädel einen Kopf, der einen Stoß verträgt; 〈fig.〉 er hat einen Dickkopf, er ist eigensinnig, unbelehrbar; ein hohler \Schädel Totenkopf; er hat einen hohlen \Schädel 〈fig.; umg.〉 er ist dumm; ein kahler \Schädel ein unbehaarter Kopf, Glatze ● eins auf, über den \Schädel bekommen, kriegen 〈umg.〉 einen Hieb auf den Kopf; jmdm. eins auf, über den \Schädel geben, hauen 〈umg.〉 ihn auf den Kopf schlagen [<mhd. schedel „Knochen des Kopfes“, spätmhd. auch Trockenmaß, engl. skull; vielleicht auch ein alter Gefäßname]
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Schä|del , der; -s, - [mhd. schedel = Schädel, H. u.; viell. urspr. = Gefäß (zur möglichen Bedeutungsentwicklung vgl. ↑ Kopf)]:
1. Skelett des ↑ Kopfes (1).
ein mächtiger S.;
dem Opfer wurde der S. zertrümmert;
jmdm. eins auf, über den S. geben;
einen dicken/harten S. haben (eigensinnig, starrköpfig sein);
streng deinen S. mal an!;
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I Schädel,
Kranium, Cranium, die Gesamtheit der Skelettstücke des Kopfes der Wirbeltiere einschließlich des Menschen.
Der Schädel des Menschen wird aus 22 Knochen gebildet, von denen 21 durch Knochennähte fest miteinander verbunden sind. Man unterscheidet den Gehirnschädel (Hirnschädel) vom Gesichtsschädel, die Grenze zwischen beiden verläuft vom Oberrand der Augenhöhle (Orbita) zum äußeren Gehörgang.
Der Gehirnschädel (Neurocranium) umhüllt das Gehirn. Durch verschiedene Knochenkanälchen verlaufen die Gehirnnerven sowie die Blutgefäße, die das Gehirn versorgen. Zum Gehirnschädel gehören folgende Knochen: das Stirnbein (Os frontale; Frontale), das den oberen Rand der Augenhöhle bildet und die Stirnhöhle enthält; die beiden Scheitelbeine (Ossa parietale; Parietale), die wesentlichen Teile des Schädeldaches bilden; die beiden Schläfenbeine (Ossa temporale; Temporale), die wiederum aus drei Knochen bestehen (Felsenbein, Schläfenbeinschuppe, Trommelfellbein); das Hinterhauptbein (Os occipitale; Okzipitale) mit Hinterhaupthöcker und dem großen Hinterhauptloch (Foramen), in dem das verlängerte Mark verläuft; das Keilbein, das eine Grube enthält (Türkensattel; Sella turcica), in die die Hirnanhangdrüse eingebettet ist. Darunter befindet sich die Keilbeinhöhle. Das Keilbein steht mit allen Knochen des Gehirnschädels und mit den meisten Knochen des Gesichtsschädels in Verbindung.
Der v. a. von den Skelettelementen der Kiemenbögen des Kiemendarms der niederen Wirbeltiere phylogenetisch ableitbare Gesichtsschädel (Viscerocranium) setzt sich in der Hauptsache aus dem Oberkieferknochen, dem Gaumen-, Wangen-, Nasen-, Tränen- und Pflugscharbein sowie dem beweglich verankerten Unterkieferknochen zusammen. Zum Gesichtsschädel zählen auch das Zungenbein und die Gehörknöchelchen.
Die Knochen des Schädels werden teils durch Knorpelfugen, teils durch Nähte miteinander verbunden. Bei Neugeborenen ist die Verknöcherung noch unvollkommen (Fontanellen). Die Naht zwischen Stirnbein und den beiden Scheitelbeinen heißt Kranznaht, zwischen Hinterhauptbein und den Scheitelbeinen Lambdanaht, zwischen Schläfenbeinschuppen, großem Keilbeinflügel und Hinterhauptbein Schuppennaht und zwischen den beiden Scheitelbeinen Pfeilnaht.
Die Bewegungen des Kopfes erfolgen zum Teil im Gelenk zwischen Hinterhauptbein und Atlas, dem oberen Kopfgelenk, v. a. aber durch die besondere Beweglichkeit der Halswirbelsäule.
Die ursprüngliche Ausbildungsform des Schädels war das ganz aus Deckknochen bestehende Dermatocranium. Während der stammesgeschichtlichen Weiterentwicklung kamen noch Ersatzknochen hinzu. Im Verlauf der Embryoentwicklung folgt der ersten bindegewebigen Schädelanlage (Desmocranium, häutiges Primordialkranium, häutiger Primordialschädel) als Zwischenstufe der Knorpelschädel, der nach der Geburt zum Knochenschädel wird.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Schädel und Schädel-Hirn-Trauma
Schädel: Schädelbasis, Schädelnähte und Fontanellen
Schädel: Gesichtsschädel, Gesichtsspalten und Nasenscheidewand
Schädel,
1) Šẹdel' [ʃ-], Gottfried, Baumeister, * Wandsbek (heute zu Hamburg) nach 1680, ✝ Kiew 21. 2. 1752; kam 1713 mit A. Schlüter nach Sankt Petersburg und baute u. a. dort für den Fürsten A. D. Menschikow ein Palais (1713-16) und Schloss Oranienbaum (1710-25) bei Sankt Petersburg (beide mit Giovanni Maria Fontana). In Kiew errichtete er u. a. die Glockentürme des Höhlenklosters (1731-45).
2) Hans, Architekt, * Randersacker (bei Würzburg) 14. 2. 1910, ✝ ebenda 31. 12. 1996; schuf neben Siedlungsbauten und städtebaulichen Entwürfen zahlreiche bedeutende Kirchen. Durch seine räumlichen Konzeptionen gab er dem deutschen Kirchenbau nach 1945 neue Anstöße. 1946-74 leitete er das bischöfliche Bauamt in Würzburg. Sein Hauptwerk ist der Wiederaufbau des 1945 ausgebrannten Würzburger Doms (bis 1967).
Werke: Sankt Kilian in Schweinfurt (1951); Sankt Alphons in Würzburg (1952-54); Maria Regina Martyrum der Gedenkstätte Plötzensee in Berlin-Charlottenburg (1961-63); Santa Thekla in Ochsenfurt (1962-65); Sankt Joseph in Würzburg-Oberdürrbach (1969).
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Schä|del, der; -s, - [mhd. schedel = Schädel; Trockenmaß, H. u.; viell. urspr. = Gefäß (zur möglichen Bedeutungsentwicklung vgl. ↑Kopf)]: 1. Skelett des Kopfes (1): der S. eines Neandertalers, einer fossilen Riesenechse; den S. aufmeißeln; die Knochen des menschlichen -s; der Roboterarm ... navigiert punktgenau zur anvisierten Stelle des freipräparierten -s (Woche 14. 11. 97, 29); Es sei besser, zu erfrieren, als rücklings erschlagen zu werden, mit gespaltenem S. umzusinken (Jahnn, Nacht 98). 2. ↑Kopf (1) [in seiner vom Knochenbau bestimmten Form]: ein runder, kantiger, mächtiger S.; hart und kompakt war sein eiförmiger S. mit dem kurz geschorenen bräunlichen Haar (Maass, Gouffé 13); Sein S. ist spitz wie ein Zuckerhut, von einem zottigen Haarkranz umwachsen (Imog, Wurliblume 86); dem Opfer wurde der S. eingeschlagen, zertrümmert; sich an etw. den S. einrennen (ugs.; sich an etw. heftig den Kopf stoßen); Auf seinem nackten S. standen viele Schweißperlen (Fallada, Herr 198); Es trommelt in meinem S. (im Innern meines Kopfes; Hacks, Stücke 134); Mit kahlgeschorenem S. war er von Dachau zurückgekommen (Kühn, Zeit 366); Gönnern fuhr sich mit der Hand über den kahlen S. (Plievier, Stalingrad 196); jmdm. eins auf, über den S. geben; *jmdm. brummt der S. (↑Kopf 1); jmdm. raucht der S. (↑Kopf 1); einen dicken/harten S. haben (einen Dickschädel haben); sich <Dativ> [an etw.] den S. einrennen (↑Kopf 1); mit dem S. durch die Wand wollen (↑Kopf 1); jmdn. vor den S. stoßen (↑Kopf 1). 3. Verstand, ↑Kopf (3): streng deinen S. mal an!; Ich hatte nur ein paar fixe Ideen im S. (Fels, Sünden 49); Es ist verdammt, was für Blödsinn einem in kritischen Momenten in den S. kommt (Remarque, Triomphe 386); *jmdm. nicht aus dem S. gehen/wollen (↑Kopf 3); jmdm. nicht in den S. [hinein]gehen/[hinein]wollen (↑Kopf 3).
Universal-Lexikon. 2012.