Akademik

einfahren
einbringen; erwirtschaften; bringen

* * *

ein|fah|ren ['ai̮nfa:rən], fährt ein, fuhr ein, eingefahren:
1. <itr.; ist fahrend (in etwas) kommen; hineinfahren (in etwas):
der Zug ist soeben in den Bahnhof eingefahren.
Syn.: ankommen, einlaufen, eintreffen.
2. <tr.; hat
a) (als Ernte) in die Scheune bringen, fahren:
der Bauer hat die Ernte eingefahren.
Syn.: einbringen.
b) (ugs.) erzielen, erwirtschaften:
Gewinne einfahren.
3. <tr.; hat durch entsprechende Fahrweise allmählich zu voller Leistungsfähigkeit bringen:
er hat das neue Auto eingefahren.
4. <+ sich> (ugs.) zur Gewohnheit werden:
Verhaltensmuster, die sich erst einmal eingefahren haben, lassen sich nur schwer ändern; <meist im 2. Partizip> eingefahrene Strukturen, Verhaltensweisen, Gewohnheiten.
Syn.: sich 1 durchsetzen, sich einbürgern, einreißen, gang und gäbe werden (ugs.), üblich werden.

* * *

ein||fah|ren 〈V. 130
I 〈V. tr.; hat
1. hineinfahren in
2. durch Hineinfahren beschädigen, zertrümmern (Schaufenster)
3. durch Fahren allmähl. leistungsfähig machen (Wagen)
4. einbringen, in die Scheune fahren (Ernte)
● wir wollen morgen das Getreide \einfahren; den Wagen vorsichtig \einfahren (in die Garage); der Wagen ist noch nicht eingefahren; unser Zaun wurde in der vergangenen Nacht von einem Wagen eingefahren
II 〈V. intr.; ist
1. ankommen, hereingefahren kommen (Zug)
2. 〈Bgb.〉 zur Arbeit in den Schacht fahren
3. 〈Jägerspr.〉 in den Bau kriechen (Fuchs, Dachs)
● die Bergleute sind um 8 Uhr in die Grube eingefahren; das Schiff fuhr in den Hafen ein; der Intercity aus München wird in wenigen Minuten auf Bahnsteig 3 \einfahren; der Zug ist bereits (in den Bahnhof) eingefahren
III 〈V. refl.; hat; fig.〉 sich \einfahren
1. sich im Fahren üben
2. 〈umg.〉 zur Gewohnheit werden, sich einspielen
● ich muss mich erst noch \einfahren; die Sache hat sich gut eingefahren 〈fig.; umg.〉

* * *

ein|fah|ren <st. V.>:
1. <ist> in etw. [hinein]fahren; fahrend in etw. gelangen:
der Zug fährt [auf Gleis 3] ein;
die Bergleute sind eingefahren (Bergmannsspr.; im Förderkorb in die Grube gefahren);
Ü wenn er wieder einfährt (Jargon; wieder ins Gefängnis kommt).
2. <hat>
a) (als Ernte) in die Scheune bringen:
das Korn e.;
Ü wir haben am kalten Büfett ganz schön eingefahren (ugs. scherzh.; große Mengen gegessen);
b) (ugs.) erzielen, erwirtschaften:
Gewinne, Verluste e.
3. <hat> durch heftiges Darauffahren beschädigen, zerstören:
das Garagentor e.
4. <hat>
a) <e. + sich> sich an ein bestimmtes Fahrzeug gewöhnen:
ich muss mich erst e.;
b) durch entsprechende Fahrweise allmählich zu voller Leistungsfähigkeit bringen:
sein neues Auto e.;
c) an das Ziehen eines Wagens gewöhnen:
die Pferde e.
5. <e. + sich; hat zur Gewohnheit werden, sich einspielen:
die Sache wird sich auch noch e.;
<meist im 2. Part.:> sich auf/in eingefahrenen Bahnen, Gleisen (in konventionellen Bahnen) bewegen.
6. <hat> (den einziehbaren Teil eines Apparates o. Ä.) mithilfe einer Mechanik nach innen bringen:
das Fahrwerk, die Antenne e.
7. <ist> (Jägerspr.) (von Fuchs, Dachs, Kaninchen o. Ä.) in den Bau [hinein]kriechen:
der Fuchs ist eingefahren.

* * *

Einfahren,
 
Anfahren,  
 1) bergmännischer Ausdruck für: in die Grube gehen oder mit Fahrzeugen oder dem Förderkorb (Seilfahrt) gefahren werden.
 
 2) Fahrzeugtechnik: Fahren mit geringeren Geschwindigkeiten und Belastungen und/oder öfter wechselnden Drehzahlen als bei normalem Betrieb während der Einlaufzeit z. B. eines neuen Motors.
 
 3) Maschinenbau: Einlaufen.

* * *

ein|fah|ren <st. V.>: 1. in etw. [hinein]fahren; fahrend in etw. gelangen <ist>: der Zug fährt [auf Gleis 3] ein; ... wenn Bus oder Bahn in die Haltestelle eingefahren sind (Freie Presse 22. 8. 89, 5); Stockt der Verkehr, so darf ... niemand in die Kreuzung oder Einmündung e., wenn er auf ihr warten müsste (Straßenverkehrsrecht, StVO 28); die Bergleute sind eingefahren (Bergmannsspr.; im Förderkorb in die Grube gefahren); Ü Ich fahr sowieso wieder ein (komme wieder ins Gefängnis), da will ich mein Leben jetzt genießen (Ossowski, Bewährung 119). 2. <hat> a) (als Ernte) in die Scheune bringen: das Korn e.; Ü wir haben am kalten Büfett ganz schön eingefahren (ugs. scherzh.; große Mengen gegessen); Da habe ich in der Stadt ein paar Sliwowitz eingefahren (ugs. scherzh.; getrunken; Spiegel 41, 1976, 122); b) (ugs.) erzielen, erwirtschaften: Gewinne e.; ... so dass sich die Anlage im Mittel innerhalb von acht Jahren abschreiben lässt, um dann Jahr für Jahr Überschüsse e. zu können (CCI 9, 1986, 57); die Länder mit den wichtigsten Konkurrenzwährungen ... fahren immer neue Außenhandelsrekorde ein (Spiegel 21, 1989, 107); Im vergangenen Jahr hatte das Stahlwerk in Monteforno einen Verlust von 9 Mio Fr. eingefahren (NZZ 29. 8. 86, 15); während die Partei insgesamt mit 27,6 Prozent ein niederschmetterndes Ergebnis einfährt (erzielt, hinnehmen muss; Woche 11. 4. 97, 3). 3. durch heftiges Darauffahren beschädigen, zerstören <hat>: der Betrunkene hat das Garagentor eingefahren. 4. <hat> a) <e. + sich> sich an ein bestimmtes Fahrzeug gewöhnen: ich muss mich erst e.; b) durch entsprechende Fahrweise allmählich zu voller Leistungsfähigkeit bringen: sein neues Auto e.; c) an das Ziehen eines Wagens gewöhnen; vor dem Wagen schulen: die Pferde e. 5. <e. + sich> zur Gewohnheit werden, sich einspielen <hat>: die Sache wird sich auch noch e.; <meist im 2. Part.:> sich auf/in eingefahrenen Bahnen, Gleisen (in konventionellen Bahnen) bewegen. 6. (den einziehbaren Teil eines Apparates o. Ä.) mithilfe einer Mechanik nach innen bringen <hat>: die Landeklappen, das Fahrwerk, die Antenne e. 7. (Jägerspr.) (von Fuchs, Dachs, Kaninchen o. Ä.) in den Bau [hinein]kriechen <ist>: der Fuchs ist eingefahren.

Universal-Lexikon. 2012.