Cha|gas|krank|heit auch: Cha|gas-Krank|heit 〈[ʃa:gas-] f. 20〉 tropische Infektionskrankheit [nach dem brasilian. Bakteriologen C. Chagas]
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Chagas-Krankheit
['ʃaːgas-, nach dem brasilianischen Bakteriologen Carlos Chagas, * 1879, ✝ 1934], amerikanische Trypanosomiasis, im tropischen Süd- und Mittelamerika v. a. unter der ärmeren Bevölkerung verbreitete Infektionskrankheit. Der Erreger (Trypanosoma cruzi) wird durch den Stich von Blut saugenden Raubwanzen übertragen. Nach einer Inkubationszeit von 10 bis 30 Tagen kommt es zu dem etwa 4 Wochen dauernden akuten Stadium mit kurzzeitiger Schwellung der Stichstelle (Chagom), Fieber, entzündlicher Lymphknoten-, Milz- und Lebervergrößerung, beschleunigter Herztätigkeit und Blutdruckabfall. In bis zu 50 % der Fälle (v. a. Kleinkinder) tritt der Tod durch Herz-Kreislauf-Versagen oder Meningoenzephalitis ein. Das sich nach einer Ruhepause von einigen Monaten bis Jahren anschließende chronische Stadium ist durch Organschäden (v. a. Herzmuskel, Verdauungskanal), Lähmungen, Krämpfe oder geistige Defekte durch Befall des Zentralnervensystems gekennzeichnet und kann nach Jahren zum Tod führen. Zur Behandlung des akuten Stadiums stehen Spezialpräparate, z. B. Nifurtimox oder Benznidazol, zur Verfügung; entscheidend ist die Vorbeugung durch Überträgerbekämpfung und Verbesserung der Wohnverhältnisse.
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Cha|gas-Krank|heit ['ʃa:gas...], die; - [nach dem bras. Bakteriologen C. Chagas (1879-1934)]: (im tropischen Süd- u. Mittelamerika auftretende) Infektionskrankheit.
Universal-Lexikon. 2012.