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Che|mo|the|ra|pie [↑ chem- u. ↑ Therapie] Behandlung von Infektionskrankheiten mit Chemotherapeutika, insbes. mit Antibiotika u. ↑ Sulfonamiden, die die Erreger abtöten oder vermehrungsunfähig machen. Die Tumor-C. macht bes. Gebrauch von Antimetaboliten als Cytostatika.
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Che|mo|the|ra|pie [auch: …'pi:], die; -, -n (Med.):
Behandlung von Krebserkrankungen od. Infektionskrankheiten mit Chemotherapeutika.
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Chemotherapie
[ç-], Behandlung von Infektionskrankheiten mit chemischen Stoffen (Chemotherapeutika), die die Vermehrung von Krankheitserregern, v. a. Bakterien, Viren, Pilzen und Protozoen, im Innern des Körpers (Blut, Organe) so weit hemmen (Bakteriostatika), dass sie durch körpereigene Abwehrmechanismen unschädlich gemacht werden können, oder die die Krankheitserreger abtöten (Bakterizide). Das Ziel, nur Krankheitserreger, aber nicht die Zellen des Wirtsorganismus zu schädigen, lässt sich nicht immer erreichen (Arzneimittelschäden).
Während die mittelalterliche Heilkunde bereits über eine Reihe mehr oder weniger toxischer Metallverbindungen zu therapeutischen Zwecken verfügte, nahm die Chemotherapie ihren eigentlichen Aufschwung erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts Aufbauend auf Beobachtungen (1875) des Pathologen Carl Weigert (* 1845, ✝ 1904), dass sich Bakterien mit Anilinfarben färben lassen, verfolgte v. a. P. Ehrlich, der »Vater der Chemotherapie«, den Gedanken, dass sich Mikroorganismen mit chemischen Stoffen auch bekämpfen lassen. Erstes bedeutendes praktisches Ergebnis dieser Vorstellung war das 1909 mit S. Hata entwickelte, gegen Spirochätenarten (Syphilis) wirksame Salvarsan. Eine große Zahl anderer Mittel, v. a. gegen Tropenkrankheiten, folgte. Nach jahrzehntelangen Versuchen, auch andere (bakterielle) Infektionen chemotherapeutisch zu beeinflussen, gelang es 1935 G. Domagk, mit dem Sulfonamid »Prontosil« Streptokokkeninfektionen zu heilen. Der Zeit der Sulfonamide folgte mit der Einführung von Penicillin durch A. Fleming (1941) die Ära der Antibiotika.
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Universal-Lexikon. 2012.