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Computerkunst
Com|pu|ter|kunst 〈[-pju:-] f. 7u; unz.; Sammelbez. für〉 mittels Computer hergestellte musikal., literar. od. graf. Kunstwerke

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Com|pu|ter|kunst, die <o. Pl.>:
Kunstproduktion, bei der mithilfe von Computern Grafiken, Musikkompositionen, Texte u. a. hergestellt werden.

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I
Computerkunst,
 
künstlerische Technik, bei der Grafiken und Halbtonbilder mithilfe von Computern und besonderen, häufig vom Künstler selbst entwickelten Computerprogrammen entworfen und produziert werden. Grundlage der Computerkunst ist die Möglichkeit, Bilder elektronisch zu speichern, sie auf einem Bildschirm darzustellen und dann, beispielsweise mithilfe eines elektronischen Zeichenstifts (Lichtstift), Veränderungen an ihnen vorzunehmen. Die abstrakten oder gegenständlichen Kompositionen werden mittels eines an den Computer angeschlossenen Zeichengeräts oder unter Anwendung fototechnischer Verfahren festgehalten. Die Computerkunst geht auf die von Max Bense (1910-1990) und Abraham A. Moles (1920-1992) begründete Informationsästhetik zurück. Mit der Entwicklung von Internet und Multimediacomputern konnten sich völlig neue Kunstrichtungen wie Videokunst oder Cyber Art bzw. Netzkunst ausbilden.
II
Computerkunst
 
[kɔm'pjuːtər-], künstlerische Technik, bei der Bilder mithilfe von Computern und besonderen, häufig vom Künstler selbst entwickelten Computerprogrammen entworfen und produziert werden. Grundlage der Computerkunst ist die Möglichkeit, Bilder elektronisch zu speichern, sie auf dem Bildschirm eines Datensichtgeräts wieder darzustellen und dann, z. B. mithilfe eines elektronischen Zeichenstifts (Lichtstift), Veränderungen an ihnen vorzunehmen. Die abstrakten oder gegenständlichen Kompositionen werden mittels eines an den Computer angeschlossenen Zeichengeräts oder unter Anwendung phototechnischer Verfahren festgehalten. Die Computerkunst geht auf die von M. Bense und A. A. Moles begründete Informationsästhetik zurück.
 
Die Computerkunst entwickelte sich in zwei grundlegenden Richtungen: Die am Konstruktivismus orientierte Gruppe verfolgt einen systematisch-logischen Weg der Bildherstellung, bei dem zur Steigerung der ästhetischen Spannung gern Zufallsgeneratoren benutzt werden. Meist werden die mithilfe eines Computers gewonnenen Ergebnisse in einem zweiten Schritt in Malerei, Zeichnung oder Skulptur umgesetzt. Zu dieser Richtung zählen Georg Nees (* 1926), A. Michael Noll (* 1939), Manfred Mohr (* 1938), Vera Molnár (* 1924), Kenneth Martin (* 1905, ✝ 1984), Horst Bartnig (* 1936), Zdeněk Sýkora, Christian Cavadia (* 1933), Roger Vilder (* 1938), Pieter Struycken (* 1939), Shimomura Chihaya (* 1941), Christoph Nahrgang (* 1951), Yvaral (* 1934), Raimund van Well (* 1953) und Kenneth C. Knowlton (* 1931).
 
Die andere Richtung der Computerkunst beschäftigt sich mit den simulatorischen Möglichkeiten des Mediums. Hier werden v. a. die realitätserzeugenden und -abbildenden Eigenschaften der Computerprogramme untersucht. In diesem Fall zählt meist das auf dem Bildschirm sichtbare Bild beziehungsweise der Bilderablauf als Kunstwerk. In diesem Sinne arbeiten Jean-François Colonna (* 1947), Chris French (* 1942) und Harold Cohen (* 1928). Ihre Forschungstätigkeit ist nur ein Experimentierfeld neben der im industriellen und militärischen Rahmen stattfindenden Forschung, deren Ziel die praktische Anwendbarkeit ist.
 
Mit der Entwicklung der Multimedia-Computer Anfang der 80er-Jahre erweitert sich der Bereich der computerunterstützten Kunst ständig. Besonders im Bereich der interaktiven Medien und Videokunst werden häufig Computerprogramme u. Ä. genutzt, um das Publikum in das ästhetische Geschehen als Handelnden einzubeziehen. Zu den Vertretern dieser Position gehören Inge Graf (* 1949) und ihr anonymer Mitarbeiter mit der Chiffre ZYX (* 1950), Monika Wehrenberg (* 1942) und Jeffrey Shaw (* 1944).
 
Literatur:
 
A. A. Moles: Kunst u. Computer (a. d. Frz., 1973);
 H. W. Franke: Computergraphik - C. (21985);
 Werner Müller: Kunstwerk, Kunstgesch. u. Computer (1987);
 
Der Prix ars electronica. Internat. Kompendium der Computerkünste, hg. v. H. Leopoldseder (Linz 1990 ff., jährl.);
 H. Völz: Computer u. Kunst (21990);
 E. Steller: Computer u. Kunst (1992);
 F. Popper: Art of the electronic age (London 1993);
 
MultiMediale 4. Das Medienkunstfestival des ZKM Karlsruhe, bearb. v. S. Schuck (1995);
 
Wege zur C., Beitr. v. H. W. Franke u. a. (Wien 1995).

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Com|pu|ter|kunst, die <o. Pl.>: Kunstproduktion, bei der mithilfe von Computern Grafiken, Musikkompositionen, Texte u. a. hergestellt werden.

Universal-Lexikon. 2012.