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Schuss
(eine) Macke (haben) (umgangssprachlich); verrückt (sein); (einen) Lattenschuss (haben) (umgangssprachlich); nicht ganz dicht (sein) (umgangssprachlich); (einen) Kopfschuss (haben) (umgangssprachlich)

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Schuss [ʃʊs], der; -ses, Schüsse ['ʃʏsə], (als Mengenangabe:) -:
1.
a) das Abschießen eines Geschosses, das Abfeuern einer Waffe:
ein gezielter Schuss; der Schuss aus einer Pistole; mehrere Schüsse waren zu hören; es fielen zwei Schüsse (es wurde zweimal geschossen).
Zus.: Gewehrschuss, Kanonenschuss, Pistolenschuss, Warnschuss.
b) abgefeuertes Geschoss:
ein Schuss hatte ihn ins Bein getroffen; ein Schuss geht los; zwei Schüsse waren danebengegangen.
c) <Plural: Schuss> für einen Schuss ausreichende Menge Munition, Schießpulver:
er hat noch drei Schuss im Magazin.
Syn.: Munition.
d) das Schlagen, Treten, Stoßen eines Balles o. Ä. (besonders beim Fußball):
der Schuss ging neben das Tor; ein gefährlicher, flacher Schuss.
Zus.: Fernschuss, Flachschuss, Torschuss.
2. <ohne Plural> kleine Menge einer Flüssigkeit:
Tee mit einem Schuss Rum.
3. (Jargon)
jmdm., sich einen Schuss setzen/drücken/machen: jmdm., sich eine Droge (besonders Heroin) injizieren;
der goldene Schuss: Injektion einer tödlichen Dosis Heroin.

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Schụss 〈m. 1u; als Maßangabe Pl.: -〉
1. das Fortschleudern eines Geschosses, Abdrücken einer Feuerwaffe
2. das dabei entstehende Geräusch
3. 〈kurz für〉 Schusswunde
4. 〈Sp.; bes. Fußb.〉 Schießen des Balls
5. rasche Bewegung, Schwung
6. kleine Menge, die man mit einem Mal hinwirft od. eingießt
7. schnelles Wachstum
8. 〈Web.〉 Querfäden
9. 〈Bgb.〉 Sprengung, Sprengladung
10. 〈fig.; umg.〉 (einmaliges) Einspritzen von Rauschmitteln
● seine Rede war mit einem kräftigen \Schuss Ironie gewürzt 〈fig.〉; einen \Schuss Leichtsinn im Blut haben 〈fig.〉; er ist keinen \Schuss Pulver wert 〈fig.; umg.〉 er taugt nichts; Tee mit einem \Schuss Rum ● einen \Schuss abfeuern, abgeben; plötzlich fiel ein \Schuss; er hat einen \Schuss 〈umg.〉 er ist verrückt; Schüsse knallten, krachten, peitschten durch die Nacht; losgehen: ein \Schuss geht los, trifft fehl, verfehlt sein Ziel; sich, jmdm. einen \Schuss setzen 〈fig.; umg.〉 Rauschgift einspritzen; der Junge hat einen kräftigen \Schuss getan, seit ich ihn das letztemal gesehen habe 〈fig.; umg.〉 er ist tüchtig gewachsen ● ich habe noch drei \Schuss im Magazin; zwei \Schuss Rum ● auf den ersten \Schuss treffen; ein \Schuss durch die Brust; ein \Schuss in der Schulter eine Schussverletzung; das Wild in, vor den \Schuss bekommen gut darauf zielen können; etwas in \Schuss bringen (wieder) herrichten; seine Sachen in \Schuss halten 〈fig.; umg.〉 in Ordnung; nach meiner Krankheit bin ich noch nicht wieder ganz in \Schuss 〈fig.; umg.〉 habe ich mich noch nicht völlig erholt; die Pflanzen sind im Schusse 〈umg.〉 wachsen rasch; ein \Schuss ins Schwarze (der Schießscheibe) 〈fig.〉 ein Treffer; Berliner Weiße mit \Schuss ein Weißbier mit einer kleinen Menge Himbeersaft; ein \Schuss nach der Scheibe, nach Tontauben; der \Schuss ging nach hinten los 〈fig.; umg.〉 etwas, von dem man sich einen Vorteil erhoffte, wirkt sich nachteilig aus; weit vom \Schuss sein 〈fig.; umg.〉 sehr abgelegen, einsam; weitab von jeder Gefahr; er ist mir gerade richtig vor den \Schuss gekommen 〈fig.; umg.〉 im richtigen Augenblick begegnet; einem Schiff einen \Schuss vor den Bug setzen (als warnendes Zeichen zum Stoppen); jmdm. einen \Schuss vor den Bug versetzen 〈fig.; umg.〉 jmdn. hindern, eine Sache weiterzuführen, jmds. Plan durchkreuzen [→ schießen]

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Schụss , der; -es, Schüsse, (als Mengenangabe:) - [mhd. schuʒ, ahd. scuʒ, zu schießen]:
1.
a) das Abschießen eines Geschosses, das Abfeuern einer Waffe; das Schießen:
ein gezielter S.;
ein S. auf eine Scheibe;
es fielen zwei Schüsse (es wurde zweimal geschossen);
der Jäger kam nicht zum S.;
Ü der Fotograf kam nicht zum S. (ugs.; kam nicht dazu, ein bestimmtes Motiv zu fotografieren);
weit/weitab vom S. (ugs.: 1. in sicherer Entfernung von etw. Gefährlichem, Unangenehmem: er hält sich weit vom S. 2. fern vom Mittelpunkt des Geschehens, abseits: das Lokal liegt sehr weit vom S.; aus der Soldatenspr., eigtl. = weit entfernt vom Gefecht, von der Front);
b) abgeschossenes, im Flug befindliches Geschoss:
ein S. aus dem Hinterhalt;
einen S. abgeben;
der S. kann leicht nach hinten losgehen (ugs.; diese Maßnahme kann sich leicht unversehens gegen den Urheber richten);
jmdm. einen S. vor den Bug setzen/geben (ugs.; jmdn. nachdrücklich warnen, etw., was man missbilligt, fortzusetzen);
c) mit einem Schuss (1 a) erzielter Treffer:
ein S. mitten ins Herz;
ein S. ins Schwarze (ugs.; eine genau zutreffende, das Wesentliche einer Sache treffende Bemerkung; vollkommen richtige Antwort, Lösung eines Rätsels o. Ä.);
ein S. in den Ofen (ugs.; ein völliger Fehlschlag; wohl nach der Vorstellung, dass ein so abgegebener Schuss ohne Wirkung durch den Rauchabzug verpuffe: die Aktion war ein S. in den Ofen);
d) beim Abfeuern einer Feuerwaffe entstehender Knall:
ein S. hallte durchs Tal;
e) Schussverletzung, Schusswunde:
er liegt mit einem S. im Bein im Lazarett;
einen S. haben (ugs.; Vogel);
f) für einen Schuss (1 a) ausreichende Menge Munition, Schießpulver:
er hatte noch drei S. im Magazin;
keinen S. Pulver wert sein (ugs.; charakterlich, menschlich nichts taugen; aus der Soldatenspr., eigtl. = die ehrenhafte Hinrichtung durch die Kugel nicht verdient haben [u. gehängt werden]).
2.
a) das Schlagen, Treten, Stoßen o. Ä. eines Balles o. Ä. (bes. beim Fußballspiel):
ein S. aufs Tor;
zum S. ansetzen;
b) durch einen Schuss in Bewegung versetzter Ball o. Ä.:
der S. ging ins Aus;
c) Schuss (2 a), mit dem etw. Bestimmtes getroffen wird:
ein S. gegen die Latte;
d) <o. Pl.> (Sportjargon) Fähigkeit, einen Ball in einer bestimmten Weise zu treten, zu schlagen o. Ä.:
einen strammen S. [im rechten Bein] haben.
3. (bes. Bergbau)
a) für eine Sprengung angelegtes [mit einer Sprengladung versehenes] Bohrloch;
b) zur Gewinnung von Erz o. Ä. durchgeführte Sprengung.
4. (Jargon)
a) Injektion einer Droge (bes. von Heroin):
der Stoff reicht für zwei Schüsse;
jmdm., sich einen S. setzen/drücken/machen (jmdm., sich eine Droge injizieren);
der goldene S. ([in der Absicht, sich das Leben zu nehmen, vorgenommene] Injektion einer tödlichen Dosis Heroin o. Ä.);
b) Menge, Dosis einer Droge (bes. Heroin), die normalerweise für eine Injektion ausreicht:
sich einen S. [Heroin] kaufen.
5.
einen S. tun/machen (ugs.; [von Kindern, Jugendlichen] in kurzer Zeit ein beträchtliches Stück wachsen: der Junge hat mit 14 Jahren einen tüchtigen S. getan).
6. schnelle, ungebremste Fahrt o. Ä.:
im S. (Skisport; in Schussfahrt) zu Tal fahren;
in S. kommen (ugs.: 1. in Schwung, in schnelle Fahrt kommen. 2. anfangen, loslegen).
7. kleine Menge einer Flüssigkeit [die, z. B. bei der Bereitung von Speisen, etw. anderem zugesetzt wird]:
einen S. Essig in die Suppe tun;
Ü sie hat einen S. Leichtsinn im Blut;
Cola mit S. (mit etw. Kognak, Rum o. Ä.).
8. (Textilind.) in Querrichtung verlaufende Gesamtheit der Fäden in einem Gewebe; in Querrichtung aufgespannte Gesamtheit der Fäden auf einem Webstuhl:
der S. ist aus Baumwolle.
9. (ugs.) [die folgenden Wendungen beziehen sich wohl auf ein Geschütz, das zum Abschuss vorbereitet ist od. wird]:
in/(seltener auch:) im S. sein (ugs.: 1. in Ordnung, in gutem, gepflegtem Zustand sein: mein Auto ist jetzt wieder [gut] in S. 2. in guter körperlicher Verfassung sein; gesund, wohlauf sein: Opa ist noch prima in S.);
in S. kommen (ugs.: 1. in einen ordentlichen, guten, gepflegten Zustand kommen: ich muss dafür sorgen, dass der Garten wieder in S. kommt. 2. einen guten Gesundheitszustand erlangen: sie ist nach ihrer Operation schnell wieder in S. gekommen);
etw. in S. bringen/halten/kriegen o. Ä. (ugs.; etw. in Ordnung, in einen guten, gepflegten Zustand bringen usw.: den Laden werden wir schon wieder in S. kriegen).

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Schuss,
 
1) Textiltechnik: 1) Weberei: Einschlag, der Faden, der in das offene, durch die Kette gebildete Webfach eingetragen wird. Entsprechend bei Gewebenamen vorgesetzte Bezeichnung, die angibt, dass die Musterung v. a. durch Schussfäden erzielt wird, z. B. Schussatlas, Schussköper, bei denen die Schusszahl höher ist als die Kettfadenzahl, und die Schussseite der Gewebe die rechte Warenseite bildet. Beim Schussgobelin bilden die Schussfäden das Muster, beim Schusssamt den Flor. Schussdublee zeigt beidseitig Schussbindung, gebildet durch Ober- und Unterschuss 2) Strickerei: quer liegende, von Maschen gehaltene, meist elastische Fäden. 3) Kettenwirkerei: Bindungs-(Legungs-)Art sowie Fadeneintragung von Kante zu Kante.
 
 2) Waffenkunde: das Abfeuern eines Geschosses; auch das dabei entstehende Geräusch sowie das Geschoss selbst.

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Schụss, der; -es, Schüsse, (als Mengenangabe:) - [mhd. schuʒ, ahd. scuʒ, zu ↑schießen]: 1. a) das Abschießen eines Geschosses, das Abfeuern einer Waffe; das Schießen: ein gezielter, meisterlicher, schlechter S.; ein S. mit einem Gewehr, Bogen; ein S. auf eine Scheibe, ins Blaue; es fielen zwei Schüsse (es wurde zweimal geschossen); fünf S. stehend, liegend, freihändig, aufgelegt; jeder hat drei Schüsse (darf dreimal schießen); sie traf auf den ersten S.; er erlegte den Bock mit einem einzigen S.; der Jäger kam nicht zum S.; Ü der Fotograf kam nicht zum S. (ugs.; kam nicht dazu, ein bestimmtes Motiv zu fotografieren); *weit/weitab vom S. (ugs.; 1. in sicherer Entfernung von etw. Gefährlichem, Unangenehmem: „Halte dich weit vom S.!“ [Remarque, Obelisk 328]. 2. fern vom Mittelpunkt des Geschehens, abseits: das Lokal liegt sehr weit vom S.; aus der Soldatenspr., eigtl. = weit entfernt vom Gefecht, von der Front); zum S. kommen (ugs.; 1Zug 5); b) abgeschossenes, im Flug befindliches Geschoss: ein S. aus dem Hinterhalt, aus einer Pistole; der S. hat getroffen, hat das Ziel verfehlt, ist abgeprallt; ein S. geht los, löst sich; einen S. abgeben, abfeuern; du jagst ein paar Schüsse in die Luft (Kuby, Sieg 245); der Zerstörer setzte dem feindlichen Schnellboot einen S. vor den Bug (forderte es durch einen vor dem Bug einschlagenden Schuss zum Stoppen, Beidrehen auf); Ü der S. kann leicht nach hinten losgehen (ugs.; diese Maßnahme kann sich leicht unversehens gegen den Urheber richten); *jmdm. einen S. vor den Bug setzen/geben (ugs.; jmdn. nachdrücklich warnen, etw., was man missbilligt, fortzusetzen; bezogen auf die Kriegsführung zur See: durch einen Kanonenschuss, der vor dem Bug des feindlichen Schiffes einschlägt, wird dieses vor der Weiterfahrt gewarnt, zum Abdrehen od. Stoppen aufgefordert); einen S. vor den Bug bekommen (ugs.; nachdrücklich gewarnt werden, etw., was jmdm. missfällt, fortzusetzen); etw. vor/in den S. bekommen (Jägerspr.; etw. ins Schussfeld bekommen): nach zweistündigem Ansitzen bekam er den Bock endlich vor den S.; jmdm. vor/in den S. kommen (1. Jägerspr.; in jmds. Schussfeld geraten. 2. ugs.; jmdm. unversehens Gelegenheit geben, ihn anzugreifen, zur Rede zu stellen o. Ä.: na warte, wenn der Halunke mir mal vor den S. kommt!); c) mit einem ↑Schuss (1 a) erzielter Treffer: ein S. mitten ins Herz; [Hahl] traf diesmal im unteren Drittel, während der erste S. ziemlich hoch gesessen hatte (Kuby, Sieg 280); er brach unter den Schüssen der Polizisten zusammen; *ein S. ins Schwarze (ugs.; eine genau zutreffende, das Wesentliche einer Sache treffende Bemerkung; vollkommen richtige Antwort, Lösung eines Rätsels o. Ä.); ein S. in den Ofen (ugs.; ein völliger Fehlschlag; wohl nach der Vorstellung, dass ein so abgegebener Schuss ohne Wirkung durch den Rauchabzug verpuffe): die Aktion war ein S. in den Ofen; Die Versuche, bürgerliche Firmen aufzuziehen, erwiesen sich jedoch als „S. in den Ofen“ (Spiegel 9, 1978, 49); d) beim Abfeuern einer Feuerwaffe entstehender Knall: Von draußen ein peitschender S. (Erich Kästner, Schule 12); In der Ferne hallte wieder ein S. durch die Nacht (Simmel, Stoff 20); Drei S. Salut rollten durch das Löwenburger Tal (Spiegel 19, 1967, 27); *in den S. fallen (Sport; gleichzeitig mit dem Startschuss starten); e) Schussverletzung, Schusswunde: der S. ist gut geheilt, muss operiert werden; er liegt mit einem S. im Bein im Lazarett; *einen S. haben (ugs.; ↑Vogel):Mensch, die hat aber 'n S.! (Ossowski, Bewährung 12); f) für einen ↑Schuss (1 a) ausreichende Menge Munition, Schießpulver: 10 S. Munition, Schrot; er hatte noch drei S. im Magazin; zwei Kästen à dreihundert S. (H. Kolb, Wilzenbach 157); *keinen S. Pulver wert sein (ugs.; charakterlich, menschlich nichts taugen; aus der Soldatenspr.; eigtl. = die ehrenhafte Hinrichtung durch die Kugel nicht verdient haben [u. gehängt werden]): dieser Bursche ist keinen S. Pulver wert. 2. a) das Schlagen, Treten, Stoßen o. Ä. eines Balles o. Ä. (bes. beim Fußballspiel): ein S. aufs Tor; zum S. ansetzen; sein Bewacher ließ ihn nicht zum S. kommen; b) durch einen ↑Schuss (2 a) in Bewegung versetzter Ball o. Ä.: der S. ging ins Aus, war nicht zu halten; ... dessen S. prallt von einem Italiener ab, dem Rechtsaußen Heiß vor die Füße (Welt 28. 4. 65, 8); ... musste sich Tilkowski gewaltig strecken, um einen S. von Jones über die Latte zu lenken (Welt 13. 5. 65, 6); c) mit einem ↑Schuss (2 a) erzielter Treffer: ein S. gegen die Latte; d) <o. Pl.> (Sport Jargon) Fähigkeit, einen Ball in einer bestimmten Weise zu treten, zu schlagen o. Ä.: einen strammen S. [im rechten Bein] haben; er hat heute keinen S. (kann heute nicht gut schießen). 3. (bes. Bergbau) a) für eine Sprengung angelegtes [mit einer Sprengladung versehenes] Bohrloch; b) zur Gewinnung von Erz o. Ä. durchgeführte Sprengung: die Gesteinsmasse konnte mit drei Schüssen losgesprengt werden. 4. (Jargon) a) Injektion einer Droge (bes. von Heroin): der Stoff reicht für zwei Schüsse; eine Dosis Heroin für den nächsten S. (Spiegel 35, 1979, 86); *jmdm., sich einen S. setzen/drücken/machen (jmdm., sich eine Droge injizieren): selbst Polizeibeamte sind mitunter überrascht, wie schnell sich jemand den letzten S. setzt (Spiegel 52, 1978, 40); der goldene S. ([in der Absicht, sich das Leben zu nehmen, vorgenommene] Injektion einer tödlichen Dosis Heroin o. Ä.); b) Menge, Dosis einer Droge (bes. Heroin), die normalerweise für eine Injektion ausreicht: sich einen S. [Heroin] kaufen. 5. *einen S. tun/machen (ugs.; [von Kindern, Jugendlichen] in kurzer Zeit ein beträchtliches Stück wachsen): der Junge hat mit 14 Jahren noch mal einen tüchtigen S. getan. 6. schnelle, ungebremste Fahrt o. Ä.: im S. (Skisport; in Schussfahrt) zu Tal fahren; *S. fahren (Skisport; in Schussfahrt abfahren 1 c); in S. kommen (ugs.; 1. in Schwung, in schnelle Fahrt kommen. 2. anfangen, loslegen). 7. kleine Menge einer Flüssigkeit [die, z. B. bei der Bereitung von Speisen, etw. anderem zugesetzt wird]: einen S. Essig, Sahne in die Suppe tun; Tee mit einem S. Rum; Cola mit S. (mit etw. Kognak, Rum o. Ä.); Herr Schatzhauser bestellte jedem eine Weiße mit S. (mit etw. Fruchtsirup, Himbeersaft; Schnurre, Bart 109); Ü sie hat einen S. Leichtsinn im Blut; eine spritzige Komödie mit einem S. Erotik; einen Song mit einem schönen S. Schwermut (Degener, Heimsuchung 125). 8. (Textilind.) in Querrichtung verlaufende Fäden in einem Gewebe od. in Querrichtung aufgespannte Fäden auf einem Webstuhl: der S. ist aus Baumwolle. 9. [die folgenden Wendungen beziehen sich wohl auf ein Geschütz, das zum Abschuss vorbereitet ist od. wird]: *in/(seltener auch:) im S. sein (ugs.; 1. in Ordnung, in gutem, gepflegtem Zustand sein: mein Auto ist jetzt wieder [gut] in S. 2. in guter körperlicher Verfassung sein; gesund, wohlauf sein: Opa ist noch prima in S.; Seitdem war ich eigentlich nie richtig mehr in S. Ich bin heut noch nervlich fertig [Bottroper Protokolle 17]); in S. kommen (ugs.; 1. in einen ordentlichen, guten, gepflegten Zustand kommen: ich muss dafür sorgen, dass der Garten wieder in S. kommt. 2. einen guten Gesundheitszustand erlangen: sie ist nach ihrer Operation schnell wieder in S. gekommen); etw. in S. bringen/haben/halten/kriegen o. Ä. (ugs.; etw. in Ordnung, in einen guten, gepflegten Zustand bringen usw.): den Laden werden wir schon wieder in S. kriegen; dass die Sowjetunion eine großartige Staatsmacht ist, die ihr Land tadellos in S. hat (Kempowski, Immer 133); Ich halte dir deine Wagen in S. (Frankenberg, Fahrer 130).

Universal-Lexikon. 2012.