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Deviation

 

[zu lateinisch deviare »vom Weg abgehen«] die, -/-en,  

 1) Ballistik: die Abweichung einer Geschossflugbahn von der theoretischen Bahnkurve, überwiegend bedingt durch Windstärke und Windrichtung, eine vom Sollwert abweichende Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses und durch die Erdrotation (Coriolis-Kraft).

 

 2) Medizin: Abweichung eines Organs oder Körperteils von der normalen Lage oder Verlaufsrichtung, z. B. Septumdeviation, seitliche Verbiegung der Nasenscheidewand.

 

 3) Navigation: die Abweichung der Anzeige eines Magnetkompasses von der magnetischen Nordrichtung nach Osten (positive Deviation) oder Westen (negative Deviation) infolge des Eigenmagnetfeldes eines See- oder Luftfahrzeuges. Die Größe der Abweichung wird als Deviationswinkel angegeben; er ist im Wesentlichen vom gesteuerten Kurs abhängig. Die Deviationsbestimmung von Schiffen geschieht durch Anmessen terrestrischer Objekte, deren rechtweisende Peilung bekannt ist, oder von speziellen Deviationsbaken oder Deviationsdalben, um die herum sich das Schiff um 360º dreht. Ein weitgehender Ausgleich der Deviation ist durch einen Kompensator am Kompass möglich. Die noch verbleibende Deviation wird in einer Deviationstabelle erfasst, in der sich der Deviationswinkel in Abhängigkeit vom Kompasskurs ablesen lässt.

 

 4) Sprachwissenschaft: Verstoß gegen die Grammatikalität (z. B. in der unkorrekt gebildeten Verbform »esste« statt »aß«). Deviation kann sich auch in der syntaktischen und semantischen Unverträglichkeit von Satzgliedern äußern (z. B. verlangt das Verb »weinen« ein personales Subjekt, sodass eine Äußerung wie »der Baum weint« als Deviation gilt) oder ihre Ursache in inhaltlich unstimmigen Ausdrücken haben (z. B. »der zurzeit regierende französische König«).