Dia|ge|ne|se 〈f. 19; unz.; Geol.〉 langfristige Gesteinsverfestigung durch chemische u. physikalische Vorgänge; →a. Lithogenese [<grch. dia- „hindurch“ + Genese]
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Di|a|ge|ne|se [↑ dia- u. ↑ -genese], die; -, -n: die allmähliche Verfestigung von Sedimenten zu ↑ Sedimentgesteinen (Kompaktion) infolge biol., chem. u. physikal. Prozesse.
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Diagenese
[griechisch] die, -/-n, Verfestigung und Umbildung lockerer Sedimente zu festen Gesteinen, z. B. von Kalkschlamm zu Kalkstein, Tonschlamm zu Tonstein und Schieferton, Sand zu Sandstein. Die Diagenese umfasst eine Reihe von meist langzeitigen Vorgängen, die sich unter dem Belastungsdruck der überlagernden Sedimente und bei erhöhter Temperatur (geothermische Tiefenstufe) vollziehen: mechanische Verdichtung unter Auspressung von Wasser und Luft, Auslaugung und Wiederausfällung (Konkretion), Um-, Sammel- und Neukristallisation (z. B. Umwandlung von Aragonit in Calcit), Verdrängung von Stoffen (Metasomatose, z. B. Dolomitisierung, Verkieselung oder Verkiesung wie bei der Fossilisation von Organismen). Ursprüngliches Gefüge, Stoff- und Mineralbestand bleiben aber im Wesentlichen gewahrt. Auch die Bildung von Kohle (Inkohlung), Bitumen, Kerogen, Erdöl und -gas kann man zur Diagenese rechnen. Die Intensität der Diagenese ist nicht einfach dem Alter proportional: Wegen fehlenden Drucks ist z. B. der blaue Ton aus dem Kambrium Estlands noch kaum verfestigt. Zwischen Diagenese und Metamorphose bestehen nur graduelle Unterschiede. (Anchimetamorphose)
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Universal-Lexikon. 2012.