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Doppeladler
Dọp|pel|ad|ler 〈m. 3zweiköpfiger Adler als Wappen od. Münzbild

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Dọp|pel|ad|ler, der:
als Wappentier od. Münzbild verwendetes, symbolisches Bild eines doppelköpfigen Adlers.

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Doppeladler,
 
Heraldik: stilisierter Adler mit zwei voneinander abgewandten Köpfen, entstanden aus der Zusammenziehung zweier Adler; bekannt schon im Alten Orient (Hethiter) als symbolisches Ornament, im Byzantinischen Reich Kaiserabzeichen; auch im islamischen Bereich geläufig (z. B. auf sarazen. Textilien). In Europa ist der Doppeladler erstmalig im 12. Jahrhundert auf Siegeln des Adels nachweisbar, im 13. Jahrhundert erschien er auf Städtesiegeln. 1433 nahm Kaiser Siegmund den Doppeladler als Wappenbild an. Seit dieser Zeit blieb er Symbol des Reiches bis zu dessen Auflösung 1806 (Reichsadler), danach wurde er von dem neu gebildeten Kaiserreich Österreich übernommen. Nach der Revolution 1918 wurde der einköpfige Adler (Adler) zum österreichischen Staatssymbol. 1935 etwas verändert wieder eingeführt, bildete der Doppeladler bis 1938 das Staatswappen der Republik Österreich.
 
Um sich als Rechtsnachfolger der byzantinischen Herrscher zu kennzeichnen, nahm im 15. Jahrhundert der Moskauer Großfürst Iwan III. den Doppeladler an; er blieb bis 1917 das Wappen des zaristischen Russland. In Serbien trugen die Könige bereits seit Beginn des 13. Jahrhunderts zum Zeichen ihres Ranges als byzantinische Despoten den Doppeladler auf ihren Gewändern. 1838 zum serbischen Wappen gewählt, wurde der Doppeladler 1918 vom Königreich Jugoslawien übernommen. Der letzte heute noch von einem Staat geführte Doppeladler ist der im Wappen Albaniens.
 
Literatur:
 
O. Neubecker in: Reallex. zur dt. Kunstgesch., Bd. 4 (1958);
 J. E. Korn: Adler u. D. Ein Zeichen im Wandel der Gesch. (Diss. Göttingen 1967).
 

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Dọp|pel|ad|ler, der: als Wappentier od. Münzbild verwendetes, symbolisches Bild eines doppelköpfigen Adlers.

Universal-Lexikon. 2012.