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Essener
Es|se|ner 〈Pl.; Rel.〉 frühjüdische Glaubensgemeinschaft zw. 150 v. Chr. bis 70 n. Chr., die bei einigen antiken Autoren als asketisch u. vereinsähnlich organisiert beschrieben wird; oV Essäer

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1Ẹs|se|ner , der; -s, -:
Ew. zu 2Essen.
2Ẹs|se|ner <indekl. Adj.>:
zu 2Essen.
3Es|se|ner , der; -s, - [griech. Essēnoi̓, aus dem Aram., wohl eigtl. = die Sorger]:
Angehöriger einer altjüdischen Glaubensgemeinschaft.

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Essener
 
[wahrscheinlich zu aramäisch ḥạsên »Frommer«], Essäer, von Philo von Alexandrien und Flavius Josephus beschriebene jüdische Gemeinschaft von ordensähnlicher Verfassung. Sie entstand in der Zeit der Makkabäer (um 150 v. Chr.) und bestand bis zum Jüdischen Krieg (70 n. Chr.). Ein Teil ihres Schrifttums wurde am Toten Meer (Qumran) entdeckt. Die Essener hielten den Tempel- und Opferdienst in Jerusalem für entartet. Es herrschte Gütergemeinschaft, für die engere Gemeinde auch Ehelosigkeit. Das Leben war bestimmt durch rigorose Disziplin, täglichen Waschungen, regelmäßigen Rhythmus von Gebet, Schriftauslegung, Mahlzeiten kulturellen Charakters und Arbeit. Das Weltbild war dualistisch und eschatologisch: Gott und Belial, die Kinder des Lichts und der Finsternis, liegen im Kampf. Der letzte Krieg steht bevor, in dem die Macht Belials gebrochen wird.
 
Literatur:
 
K. Schubert: Die jüd. Religionsparteien in neutestamentl. Zeit (1970);
 
Antike Berichte über die E. hg. v. A. Adam, bearb. v. C. Burchard (21972);
 G. Stemberger: Pharisäer, Sadduzäer, E. (1991);
 
Die Qumran-Essener. Texte der Schriftrollen u. Lebensbild der Gemeinde, hg. v. Johann Maier u. K. Schubert (31992);
 H. Stegemann: Die E., Qumran, Johannes der Täufer u. Jesus (41994).
 

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1Ẹs|se|ner, der; -s, -: Ew. zu 2Essen.
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2Ẹs|se|ner <indekl. Adj.>: zu 2Essen.
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3Es|se|ner, der; -s, - [griech. Essēnoí, aus dem Aram., wohl eigtl. = die Sorger]: Angehöriger einer altjüdischen Glaubensgemeinschaft.

Universal-Lexikon. 2012.