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Sadduzäer
Sad|du|zä|er 〈m. 3Angehöriger einer altjüd. Partei, Gegner der Pharisäer [<hebr. saddukim, nach dem Hohenpriester Sadduk]

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Sadduzäer
 
[hebräisch, wohl von Zadok], jüdische Religionspartei, religiös-politische Gruppierung, die sich im 2. Jahrhundert v. Chr. herausbildete. Ihre Anhänger kamen aus der aristrokratischen Grundbesitzer- und priesterlichen Führungsschicht, was ihre besondere Bedeutung für Tempel (mehrere Hohe Priester stammten aus ihren Reihen) und Synedrion erklärt. Theologisch eher konservativ, sahen die Sadduzäer Gottes Willen v. a. im Rahmen der Kultordnung wirksam, deren Bestand sie (auch als Basis ihrer sozialen Position) eifrig verteidigten. Sie betonten die ausschließliche Orientierung an der Thora und lehnten im Gegensatz zu den Pharisäern die mündliche Überlieferung sowie bestimmte theologische Weiterentwicklungen ab. Charakteristisch ist das Fehlen von eschatologischen Vorstellungen, die Ablehnung des Glaubens an die Auferstehung, d. h. die Leugnung der individuellen Vorsehung und Führung durch Gott beziehungsweise Engel, und die Betonung der menschlichen Willensfreiheit. Politisch waren die Sadduzäer zu einer weitgehenden Kooperation mit Rom bereit. Im Aufstand gegen Rom 66-70 n. Chr. wurden sie durch die Zeloten und die Sikarier (nach Josephus Flavius eine radikale jüdische Gruppe, deren Mitglieder einen Dolch [lateinisch »sica«] trugen) schwer dezimiert; mit der Tempelzerstörung 70 n. Chr. verloren sie ihre kultisch-ökonomische Existenzbasis.
 
Literatur:
 
A. J. Saldarini: Pharisees, Scribes, and Saducees in Palestinian society. A sociological approach (Edinburgh 1989);
 G. Stemberger: Pharisäer, S., Essener (1991).
 

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Sad|du|zä|er, der; -s, - <meist Pl.> [lat. Sadducaei (Pl.) < hebr. zaddûqîm]: Angehöriger einer altjüdischen konservativen Partei.

Universal-Lexikon. 2012.