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Gasnebel
Gas|ne|bel 〈m. 5; Astron.〉 diffus leuchtendes Objekt aus interstellarer Materie

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Gasnebel,
 
Astronomie: eine im sichtbaren Spektralbereich leuchtende interstellare Wolke gasförmiger Materie, die sowohl unregelmäßig begrenzt (Emissionsnebel) als auch mehr oder minder kugelförmig erscheinen kann (planetarische Nebel). Das interstellare Gas wird durch einen sich in der Wolke oder in ihrer Nachbarschaft befindenden Stern hoher effektiver Temperatur (> rd. 25 000 K) zum Leuchten angeregt, wobei die stellare Ultraviolettstrahlung das Gas ionisiert und aufheizt. Bei der Rekombination der freien Elektronen mit den Ionen und dem folgenden kaskadenartigen Übergang der Elektronen in den Grundzustand wird sowohl kontinuierliche Strahlung als auch Linienstrahlung emittiert; die Spektrallinien können im ultravioletten, sichtbaren, infraroten und im Radiofrequenzbereich liegen. Einige starke Emissionslinien haben ihre Ursache in verbotenen Elektronenübergängen, sie gehen auf eine Elektronenstoßanregung bestimmter Atome zurück. Kontinuierliche Strahlung, die im Radiofrequenzbereich dominiert, entsteht auch bei Frei-frei-Übergängen (Frei-frei-Strahlung) der Elektronen in den elektrischen Feldern der Ionen. Die Gastemperaturen liegen in der Größenordnung von 10 000 K, die Gasdichten zwischen wenigen 10-2 bis etwa 104 Teilchen je cm3. Bekannte galaktische Gasnebel sind der Orionnebel, der Lagunennebel und der Omeganebel. Beispiel eines extragalaktischen Gasnebels ist der Tarantelnebel.

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Gas|ne|bel, der (Astron.): galaktischer Nebel, in dem das interstellare ↑Gas (1) hell leuchtet.

Universal-Lexikon. 2012.