Ha|ma|dan 〈m.; - od. -s, -s〉 ein oriental. Teppich, dessen Grundgewebe aus Baumwolle u. dessen Flor aus strapazierfähigen Wolle von Bergschafen besteht [nach der gleichnamigen iran. Stadt]
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I Hamadan
der, -(s)/-s, nach der iranischen Stadt Hamadan, dem Sammelplatz, benannter Teppich. Beim Hamadan besteht das Grundgewebe meist aus Baumwolle, der Flor aus kamelfarbener Wolle, weitere Farben sind v. a. ein gedämpftes Blau und Rot. Im Mittelfeld das Flammenmotiv Mir-e Bota oder ein Stabmedaillon. (Orientteppich)
Hamadan
[hæmæ'dɑːn], Hamedan [hæ-], Stadt im westlichen Iran, Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz, am Nordfuß des 3 573 m hohen Kuh-e Alvand, 1 868 m über dem Meeresspiegel, 401 300 Einwohner; wichtiger Straßenknotenpunkt sowie Marktzentrum für die im Nordosten angrenzende fruchtbare Ackerebene; Herstellung von Kupfer- und Lederwaren sowie Teppichen, großer Basar.
Ausgrabungen erbrachten reiche Funde aus achaimenidischer Zeit: Goldtafeln mit Inschriften, Goldgefäße, Säulenbasen; aus sassanidischer Zeit stammt wohl das angebliche Grab der Königin Esther, Gemahlin von Xerxes I., aus seleukidischer Zeit eine kolossale Löwenstatue (4. Jahrhundert v. Chr., stark beschädigt). Das Mausoleum Gumbad-e Alavian, ein quadratischer Ziegelbau mit plastischem Stuckdekor, stammt aus dem späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert, d. h. aus der Seldschukenzeit oder der späten Ilchanidenzeit. Ilchanidisch sind das Mausoleum Burdj-e Kurban und das Grab des Baba Tahir.
Hamadan, das antike Ekbatana, war Hauptstadt des Mederreiches (etwa 715-550 v. Chr.), dann eine der Residenzen der Achaimeniden; wurde 330 v. Chr. von Alexander dem Großen eingenommen und kam dann in den Besitz der Parther, nach deren Untergang (224 n. Chr.) in den der Sassaniden. 644 fiel die Stadt an die Araber, um 1100 an die Seldschuken; sie wurde 1220 von den Mongolen und 1386 durch die Truppen Timurs zerstört.
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Ha|ma|dan [pers.: hæmæ'dɑ:n], der; -[s], -s [nach der gleichnamigen Stadt im Iran]: handgeknüpfter Teppich mit Rhomben im Mittelfeld u. stilisierten Blüten in den Haupt- u. Nebenborten.
Universal-Lexikon. 2012.