Akademik

Kaiserkrone,

 

zu den Insignien der kaiserlichen Würde gehörige Krone. Die seit 1804 in der Schatzkammer in Wien (Kunsthistorisches Museum; 1938-45 in Nürnberg) befindliche Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches (Reichskrone) wurde für Otto I., den Großen, auf der Reichenau (wohl 962) angefertigt und gehörte zu den Krönungsinsignien (Reichsinsignien). Anfang des 14. Jahrhunderts galt eine mit einem Bügel geschlossene Krone als Kaiserkrone; in diese wurde seit der Mitte des 14. Jahrhunderts eine weiße Mitra gesetzt. Nach diesem Vorbild wurden u. a. die österreichische (rudolfinische) Hauskrone (1602) und die russische Kaiserkrone (1724) gefertigt. Auch die Kronen, die Maria, der Mutter Jesu, auf Bildern und Plastiken beigegeben wurden, sind nach dieser Kaiserkrone gestaltet.

 

Die napoleonische Kaiserkrone und die von ihr abgeleiteten amerikanischen Kaiserkronen (Brasilien, Haiti, Mexiko) haben die moderne Königskrone zum Vorbild.

 

Die deutsche Kaiserkrone von 1871 existierte nur in einem Modell und auf Denkmälern; für heraldische Zwecke wurde sie 1888 umgezeichnet; ihr liegt die alte römisch-deutsche, irrig als Krone Karls des Großen angesehene Kaiserkrone zugrunde. Sie ist aber mit zwei sich kreuzenden Bügeln ausgestattet. Die »Karlskrone« war bis 1804 als heraldische Krone des Römischen Königs, 1804-06 als römisch-deutsche Kaiserkrone neben der rudolfinischen als österreichische Kaiserkrone benutzt worden.

 

Kaiserkrone,

 

Fritillaria imperialis, aus dem Himalaya und Iran stammendes, bis 1 m hohes Liliengewächs mit mehreren, kronenähnlich unterhalb eines Blattschopfes angeordneten roten bis gelben Blüten; beliebte Zierpflanze.