Ka|ra|wan|se|rei 〈f. 18〉 Unterkunft, Quartier für Karawanen an den Karawanenstraßen [<pers. karwan sarai „Gebäude, in dem Karawanen einkehren“; → Karawane u. Serail]
* * *
Ka|ra|wan|se|rei, die; -, -en [pers. kārwānsarāy, aus: kārwān ↑ (Karawane) u. sarāy, ↑ Serail]:
Rasthaus, Übernachtungsstation [u. Warenumschlagplatz] an einer Karawanenstraße.
* * *
Karawanserei
[persisch, von kārwān »Karawane« und sarāy »großes Haus«, »Hof«] die, -/-en, Rast- und Übernachtungsstation (mit Warenumschlagplatz) an einer Karawanenstraße, meist rechteckige Anlage von Gebäuden für Menschen und Waren, die einen Innenhof, in dem sich die Tiere nachts aufhalten, umgeben. Bedeutende architektonische Anlagen, meist Stiftungen von Sultanen oder Wesiren, entstanden v. a. in Kleinasien (dort Chan, Han genannt) und Iran. Die Seldschuken legten im 13. Jahrhundert ein Netz festungsartiger Unterkünfte im Abstand von einer Tagesreise (etwa 30 km) in Kleinasien an. Der von Mauern und Ecktürmen umgebene Komplex bestand oft aus einem langen, dreischiffigen Pfeilersaal mit Mittelkuppel für Tiere und Wagen. Davor lag ein Hof, von meist zweistöckigen Gebäuden umgeben (oben Schlafräume, unten Bäder, Küchen, Werkstätten, Lagerräume). Alle Karawansereien hatten einen Betraum, größere im Hof eine kleine Moschee. Die Portale waren zum Teil reich geschmückt. Zu den besterhaltenen Karawansereien gehören die Stiftungen des Sultans Ala Ed-Din Kaikobad I., v. a. der Sultan Han rd. 100 km nordöstlich von Konya (Türkei), 1229 begonnen, und der etwas kleinere Sultan Han nordöstlich von Kayseri (Türkei) an der Straße nach Sivas (1232-36).
* * *
Universal-Lexikon. 2012.